Ricardo – Journalist, ehemaliger Geheimdienstagent, Soldat und Berufsrevolutionär – ist bereits über 40, in einem Alter also, wo ein Mann mit sich, seinem Beruf und seinen Zukunftsaussichten im Klaren sein will. Davon jedoch ist er noch weit entfernt. Ricardo ist halb Bolivianer, halb Ungar, halb katholisch und halb jüdisch, in Südamerika geboren und zum überzeugten Kommunisten erzogen. Seine Kindheit in den 60-er und 70-er Jahren war geprägt von den großen revolutionären Bewegungen Südamerikas. Er glaubte an Che Guevara und Allende, und als diese scheitern, flieht seine Familie quer durch die ganze Welt, bis sie schließlich im grauen Alltag des „real existierenden Sozialismus“ in Ungarn landen. Ricardo wurde zum Revolutionär ohne Grenzen. Die ungarischen Genossen erkennen seine vielfältige Begabung und schicken ihn auf die Sowjetische KGB-Akademie. Als Osteuropa 1989 dem Sowjetsystem den Rücken kehrt, meint Ricardo, nun sei endgültig verloren, wofür er bisher gelebt hat. Dann wird er von einer spanischen Zeitung als Reporter mitten in die Wirren des beginnenden Balkankrieges geschickt. Er wird Zeuge, wie Soldaten mit dem roten Stern auf der Mütze Krieg führen gegen die Zivilbevölkerung. Für ihn ist das ein Elementarerlebnis, das das Ende des Zeitalters der Ideologien markiert. Ein Ersatz für sein bisheriges Engagement ergibt sich fast wie von selbst. Als Konsequenz quittiert er den Dienst beim spanischen Blatt und gründet nach dem spanischen Vorbild von 1936 eine „internationale Brigade“. Mit ihr wird er ein Dorf im nördlichen Kroatien mehrere Monate lang gegen eine starke serbische Übermacht verteidigen ...
(ZDF)
Länge: ca. 105 min.
Deutscher Kinostart: 17.01.2002
Deutsche TV-Premiere: 29.06.2002 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Ibolya Fekete
- Drehbuch: Ibolya Fekete
- Produktion: Gábor Dettre
- Kamera: Mátyás Erdély, Miklós Jancsó, Antonio Farías, Nyika Jancsó
- Schnitt: Anna Kornis