Die junge Frau namens France geht eine Straße entlang in Richtung Douala, Kamerun. Sie wird von einem Afroamerikaner aufgelesen, der nach Afrika gezogen ist und mit seinem Sohn nach Limbe fährt. Während der Fahrt schweift France in Gedanken ab, und wir sehen sie als junges Mädchen in Mindif, Französisch-Kamerun im Jahr 1957, wo ihr Vater Kolonialverwalter war. In einem abgelegenen Außenposten der Provinzregierung lebt die siebenjährige France mit ihrem Vater Marc, ihrer Mutter Aimée und einigen Kamerunern zusammen, darunter Protée, der Hausdiener, der so viel Würde und Intelligenz verkörpert, dass er sich in einer Gesellschaft, die ihm nichts zugesteht, einen gewissen Status erarbeitet hat. Es gibt keine Aufgabe, die man ihm aufträgt, die er nicht mit Würde und Vitalität ausführt. Dabei ist er weder eingebildet noch bescheiden - er ist effizient. Und wunderschön … Frances Mutter Aimée und Protée fühlen sich stark zueinander hingezogen, und wenn der Ehemann verreist, nehmen sich die beiden gegenseitig fast schmerzhaft wahr. In dieses häusliche Geschehen, in dem die Sehnsüchte unausgesprochen bleiben und Alltagsrituale im Mittelpunkt steht, mischt sich eine Gruppe weißer Franzosen, die nach einem technischen Defekt ihres Flugzeugs gestrandet ist. Die Gespräche und Ereignisse unter dem Dach der Familie werden nun immer rauer und hässlicher … "Chocolat - Verbotene Sehnsucht" erzählt davon, wie Rassendiskriminierung zwei Menschen daran hindern kann, einander direkt in die Augen zu sehen, und wie sie sich gegenseitig für den Schmerz bestrafen, den sie durch die Gesellschaft erleiden.
(arte)
Länge: ca. 105 min.
Deutscher Kinostart: 24.08.1989
Original-Kinostart: 18.05.1988 (F)
Cast & Crew
- Regie: Claire Denis
- Drehbuch: Claire Denis, Jean-Pol Fargeau
- Produktion: Alain Belmondo, Gérard Crosnier, Victorien Alenga, Alain Arthur, Denys Fleutot, Bruno Vignier, Cinémanuel, MK2 Productions, Cerito Films, La Sept Cinéma, Caroline Productions, Le F.O.D.I.C. Cameroun, Wim Wenders Productions, TF1 Films Production
- Musik: Abdullah Ibrahim
- Kamera: Robert Alazraki
- Schnitt: Monica Coleman, Claudine Merlin, Sylvie Quester
- Regieassistenz: Bassek Ba Kobhio, Marie-Claude Beauchaud, Luc Goldenberg, Vincent Ndoumbe
- Ton: Daniel Couteau, Dominique Hennequin, André Hervée, Gérard Manneveau, Fred Mays