Als Edward Snowden im Januar 2013 seine erste verschlüsselte E-Mail unter dem Namen "Citizenfour" an Laura Poitras schickte, arbeitet die Filmemacherin bereits an einem Film über die Praxis der Massenüberwachung. Nach monatelangem Austausch von E-Mails kommt es zu einem persönlichen Treffen zwischen der Regisseurin und dem Whistleblower, das das Leben von beiden für immer verändert - und unseren Blick auf die allgegenwärtige Überwachung unserer Daten. Als Edward Snowden seine erste verschlüsselte E-Mail unter dem Namen "Citizenfour" im Januar 2013 an Laura Poitras schickt, arbeitet die Regisseurin bereits an einem Film über die Praxis der Massenüberwachung, dem dritten Teil ihrer Trilogie über die USA nach 9/11. Snowden hatte Poitras nicht zuletzt deshalb als Kontaktperson gewählt, weil sie seit Jahren selbst eine Zielperson der Geheimdienste war, die bei der Einreise oder Ausreise in den USA regelmäßig aufgehalten und verhört wurde. "Citizenfour" gibt sich als hochrangiger Computerspezialist im Dienst US-amerikanischer Nachrichtendienste zu erkennen und stellt Beweise für die massive Überwachung der weltweiten Kommunikation via Telefon und Internet in Aussicht. Nach monatelangem Austausch verschlüsselter E-Mails vereinbaren Laura Poitras und "Citizenfour" ein persönliches Treffen, zu dem der Journalist Glenn Greenwald hinzugezogen werden soll. Poitras erhält die Erlaubnis, während des Treffens zu filmen. Poitras und Greenwald sind in New York, als die Nachricht von "Citizenfour" eintrifft, dass das Treffen in Hongkong stattfinden soll. Der Dokumentarfilm "Citizenfour" lässt uns teilhaben an diesen ersten Begegnungen von Poitras und Greenwald mit Snowden - einer Situation, in der die Beteiligten auf Gedeih und Verderben auf gegenseitiges Vertrauen angewiesen sind. Laura Poitras filmt die acht Tage der verdeckten Zusammenkünfte im Hotelzimmer, in denen Snowden über die vorgelegten Dokumente Auskunft gibt. Der Medienwirbel, der nach den ersten Artikeln über die Snowden-Dokumente über die Beteiligten hereinbrach, verstärkte für Snowden und die Filmemacher den Druck zu schnellen Entscheidungen, die ihr Leben für immer verändern sollten. "Citizenfour" zeigt nicht nur die Gefahren geheimdienstlicher Überwachungen auf - der Film lässt sie uns miterleben. Wer diesen Film gesehen hat, wird anders über den Umgang mit seinem Telefon, seiner Kreditkarte, seinem Webbrowser oder seinem Internet-Profil nachdenken. "Citizenfour" zeigt zugleich den Menschen Edward Snowden, wie er noch nie zu sehen war, und erhellt aus dieser Nähe die Beweggründe für eine der folgenreichsten Enthüllungen der letzten Jahrzehnte. "Citizenfour", der als Koproduktion mit dem NDR und dem BR entstand, hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den weltweit renommiertesten Fernsehpreis "Emmy", den Oscar als bester Dokumentarfilm, den wichtigsten britischen Filmpreis "British Academy Film Award" (BAFTA) und die Ehrung als bester Dokumentarfilm des Jahres durch die Directors' Guild of America. "Klug, mutig und sensibel." (Jan Schulz-Ojala, 20.10.2014, Der Tagesspiegel)...
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 114 min.
Deutscher Kinostart: 06.11.2014
Internationaler Kinostart: 10.10.2014 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 23.11.2015 (Das Erste)
Cast & Crew
- Deutsche Sprecher: Edward Snowden, Glenn Greenwald, William Binney, Jacob Appelbaum, Ewen Macaskill, Jeremy Scahill, M. Margareth McKeown, Kevin Bankston, Harry Pregerson
- Regie: Laura Poitras
- Drehbuch: Laura Poitras
- Produktion: Sara Bernstein, Barbara Biemann, Mathilde Bonnefoy, Daniel Buresch, Brenda Coughlin, Kirsten Johnson, David Menschel, Sheila Nevins, Laura Poitras, Tom Quinn, Sonja Scheider, Katy Scoggin, Jeff Skoll, Steven Soderbergh, Diane Weyermann, Dirk Wilutzky, Svenja Rieck, Praxis Films, Praxis Films Berlin
- Produktionsfirma: Participant Media, HBO Documentary Films
- Kamera: Laura Poitras, Kirsten Johnson, Trevor Paglen, Katy Scoggin
- Schnitt: Mathilde Bonnefoy
- Ton: Alexander Buck, Jimmy Chalk, Thomas Kalbér, Judy Karp, Frank Kruse
- Spezialeffekte: Killian Manning