Ein Einsiedler des 11. Jahrhunderts war Namenspatron von St. Englmar im Landkreis Straubing-Bogen. Um den frommen Mann rankten sich in den folgenden Jahrhunderten Legenden, die zahlreiche örtliche Bräuche inspirierten. In den Bergen und Wäldern des heutigen Kurortes St. Englmar gibt neuerdings wieder ein Einsiedler den Gedanken der Menschen neue Impulse: Toni, Ende 50, zog vor etlichen Jahren in die Wälder oberhalb von St. Englmar. Dort haust er in völliger Autarkie. Das zentrale Ereignis in St. Englmar ist jedes Jahr das "Englmarisuchen" an Pfingsten. Was für Kurgäste und Touristen ein großes Spektakel ist, nehmen die Einheimischen sehr ernst: Der Höhepunkt ist das "Finden" des von Räubern schändlich erschlagenen Namenspatrons sowie die feierliche Prozession mit festlich geschmückten Ochsenkarren. Alle werden eingespannt und mit Rollen und Aufgaben in die Pflicht genommen, vom Bürgermeister bis zum Bäckerlehrling. Der Mann, den sie "unseren zwoaten Oansiedler" nennen, sieht diesem Trubel mehr aus der Ferne zu.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 75 min.