Maryam Ahmed Belhad ist stolz auf ihr Heimatland Oman. Sie eilt durch ihr modern gestyltes Geschäft in Salalah und preist die Vorzüge von Weihrauch an. Sie verarbeitet ihn zu Cremes, Parfüms, Pflegeprodukten. Und die jugendlich aussehende Endvierzigerin scheint der beste Beweis für die fast wundersame Wirkung von Weihrauch zu sein. Das Harz von Boswellia sacra, dem Weihrauchbaum, ist ein ganz besonderer Stoff. Der Duft des verbrennenden Harzes bannt üble Gerüche und hilft angeblich auch gegen den bösen Blick, das Unglück. Weihrauch hat medizinisch wirksame Bestandteile, was die Beduinen seit Urzeiten wissen. Der beste Weihrauch kommt seit je aus ihren kargen Wüstengebieten in der omanischen Dhofar-Region. Eben deshalb ist Maryam so stolz. Weihrauch, Gold und Myrrhe brachten die Heiligen Drei Könige dem Christuskind. Damals wurde Weihrauch noch als Kostbarkeit gehandelt und machte im Sultanat Oman Städte reich. Das ist lange vorbei. Wirtschaftlich ist Weihrauch nicht mehr wirklich bedeutend. Aber seinen Zauber hat er nicht verloren. Sie leben am längsten im südlichen Afrika. Ihre enge Verbindung mit der kargen Natur in der wüstenartigen Landschaft der Kalahari hat die Völker der San überhaupt hier überleben lassen. Die Natur ist den San heilig, und so kreisen auch ihre Riten um die Natur und das Miteinander mit dem Leben. Feuer, Rauch und Tanz, die ganze Nacht über, so erreichen die San-Männer einen Trance-Zustand, dem heilende Kräfte zugeschrieben werden. Ziel ist es, sich zu reinigen neue Kraft zu sammeln und die Verbindung mit den Ahnen zu erneuern.
(3sat)
Länge: ca. 30 min.
Deutsche TV-Premiere: 22.02.2015 (SWR Fernsehen)
Cast & Crew
- Drehbuch: Volker Schwenk, Shafagh Laghai, Ulli Neuhoff
- Produktionsauftrag: ARD, SWR, WDR