Die SWR Doku "Das sagenhafte Land - eine Sommerreise durch den Südwesten" zeigt überraschende Perspektiven auf zauberhafte Landschaften im Südwesten, die sich mit alten Sagen und Legenden verbinden und erzählt von Menschen vor Ort, die ihre Nähe zur Natur leben. Sie beginnt mit einer Schäferin, die eine alte Tradition fortsetzt: Johanna von Mackensen lebt mit ihren Tieren an den Hängen des Lautertals auf der Schwäbischen Alb. Hier windet sich die Große Lauter malerisch zur Donau hin. Seit dem 15. Jahrhundert prägte die Wanderschäferei die Landschaft. Noch vor 150 Jahren grasten über eine Million Schafe auf der Schwäbischen Alb. Aus dichten Buchenwäldern entstand die heute bekannte Wiesenlandschaft mit einem der artenreichsten Ökosysteme Europas. Die Reise geht weiter nach Rheinland-Pfalz: An der malerischen Moselschleife in Cochem-Zell betreiben Angelina und Kilian Franzen Weinanbau in schwieriger, aber wunderschöner Steillage. Das Winzerpaar aus dem Örtchen Bremm nutzt eine Einschienen-Zahnradbahn, die sich in abenteuerlichen Windungen 500 Meter lang den Weinberg hinaufschlängelt. So können sie die Sonnenlage ihres handgemachten Weines bearbeiten. Das dauert drei- bis viermal so lange wie in flachen Lagen.Trotzdem gelingt es ihnen, jährlich 90.000 Flaschen abzufüllen. Dann geht es hinauf ins Schwarzwälder Fachwerkstädtchen Schiltach - und in die Vergangenheit. Der Fluss Kinzig transportierte von hier aus jahrhundertelang das Holz des Schwarzwaldes bis zum Rhein. Von dort ging es weiter zu den Städten entlang des Rheins, manchmal bis in die Niederlande. Zahlreiche Schiffe und Städte wurden aus Schwarzwaldtannen gebaut. 1894 fuhr das letzte Floß die Kinzig hinunter. Mehr als 100 Jahre später wurde die Tradition wieder aufgenommen: Der Verein der Schiltacher Flößer mit Floßmeister Thomas Kipp unternimmt heute wieder Floßfahrten die Kinzig hinab und sorgt für den Erhalt der alten Handwerkstechniken. Weiter geht es zur höchsten Felswand zwischen den Alpen und Skandinavien, dem Rotenfels bei Traisen in Rheinland-Pfalz - 1.200 Meter breit, 202 Meter hoch. Der Berg Rotenfels mit seiner sanften Gipfelhochfläche hat seinen Namen von der auffallenden Südwestwand aus rötlichem Rhyolith, die steil zum Fluss Nahe herabfällt. Die vermutlich größten Fans dieser Steilwand finden sich um den Kletterer Michael Lohr in der lokalen Sektion des Alpenvereins. Nur sehr erfahrene Kletternde können diesen Gipfel bezwingen. Vorsichtig bewegen sie sich im Naturschutzgebiet Rotenfels, um die Natur mit ihren Greifvögeln und dem einzigartigen Biotop nicht zu zerstören.
(SWR)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 22.07.2020 (SWR Fernsehen)
Cast & Crew
- Drehbuch: Peter Scharf