Mitte der 60er Jahre erlebt die Welt einen der spannendsten Wettläufe in der Geschichte der Medizin. Es geht um die erste erfolgreiche Transplantation eines menschlichen Herzens. Zwei renommierte amerikanische Teams wetteifern um den Ruhm. In Stanford, Kalifornien, war es dem Kardiologen und Chirurgen Norman Shumway als Erstem gelungen, ein fremdes Herz in einen lebenden Organismus zu transplantieren. Über 300 Hunde hatte er dafür operiert. Zur gleichen Zeit führte Adrian Kantrowitz, der Erfinder des Herzschrittmachers, in New York ähnliche Operationen an über 250 Versuchstieren durch. Im Sommer 1967 haben beide Teams genügend Erfahrung gesammelt, um den Versuch am Menschen zu wagen und sich in der Medizingeschichte zu verewigen. Währenddessen schickt sich viele Tausend Kilometer von den USA entfernt ein drittes Team an, den Ruhm für sich einzustreichen. Am 3. Dezember 1967 ist die Sensation perfekt: In einem kleinen Krankenhaus in Kapstadt hat der charismatische Herzchirurg Christiaan Barnard einem Patienten das Herz einer jungen Frau eingepflanzt. Die Weltöffentlichkeit ist ebenso überrascht wie seine Kollegen im fernen Amerika. Der Eingriff erfolgte unter größter Geheimhaltung. Bei seinem Vorgehen bedient sich Dr. Barnard erstmals eines bis dahin unbekannten Begriffs, des "Hirntods", um den Tod eines Organspenders und damit den Zeitpunkt für die Organentnahme festzustellen. Kein Ereignis in der modernen Chirurgie hat je wieder für solches Aufsehen gesorgt. Dr. Barnard wird gefeiert wie ein Held. Doch gleichzeitig formieren sich auch die Kritiker.
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Weiterer Titel: The First New Heart
Länge: ca. 75 min.
Deutsche TV-Premiere: 15.11.2008 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Patrick Reams