Der arme Müllersbursch und das Kätzchen

Es war einmal ein alter Müller, der hatte drei Gesellen. Faul, gefräßig und zänkisch die beiden älteren, lustig, freundlich und arbeitsam der jüngste. Während der fleißige Bursche alle Arbeit verrichten musste, stritten sich die beiden anderen um jeden Bissen Brot, vor allem aber darum, wer einmal die Mühle erben solle. Der Müller griff zu einer List. Er schickte seine drei Gesellen hinaus in die Welt. Dort sollten sie sich bewähren und für ihren Lohn ein Pferd mit nach Hause bringen. Derjenige, dessen Ross am schönsten sein würde, sollte die Mühle haben und den alten Müller bis an sein Lebensende versorgen.
In der Nacht machen sich die beiden Älteren heimlich auf und davon. Der Jüngste bleibt mit seinem Freund, einem Glühwürmchen, allein zurück. Da taucht ein wunderliches Kätzchen auf und verspricht dem Burschen das schönste Ross der Welt, wenn er drei Aufgaben zu lösen vermag: Ein riesiger Berg Holz muss gehackt, eine große Wiese gemäht und eine Überdachung für Holz und Heu gebaut werden. Der Müllerbursch macht sich sofort ans Werk, doch immer wieder versucht ein garstiges Gespenst, ihn aufzuhalten. Am Ende bekommt der fleißige Bursche das versprochene Pferd und verzichtet dennoch auf die Mühle. Er hat sein wahres Glück gefunden.