Der Ausflug

Ein Betriebsausflug. Firma Zobel-Bau, Münster. „Fahrt mit einem Vergnügungsschiff auf dem Dortmund-Ems-Kanal, Musik, Bier, Geselligkeit, Tanz. Wo die B 235 den Kanal kreuzt, steht dann der Bus, der alle nach Münster zurückbringt – und dort zum guten Ende: Schlussumtrunk. Alles klar.“
Herr Wirth, die rechte Hand des Chefs, hat alles bestens organisiert. Nur: Der Anschluss klappt nicht. Das Schiff ist schon weg und der Bus ist nicht da und es ist schon dunkel ... Da steht nun der ganze Betrieb im Dustern auf der Straße unter dem Kanal: Der Chef, die Chefin, die Mitarbeiter und auch die Putzfrauen sind mit von der Partie. Ganz unauffällig und bescheiden dazwischen: Herr Röhricht, ein Mitarbeiter aus dem Büro, sehr zurückhaltend, sehr anständig, nie laut, alleinstehend, etwas kloßig. In seiner schweren Brust verschlossen schlummert eine Sehnsucht nach Frau Minelli, der sizilianischen Witwe, die hier als Putzfrau arbeitet und immer gerade geht, wenn er morgens ins Büro kommt.
In dieser Nacht nun, in der die Ereignisse durch einen albernen Organisationsfehler ein wenig aus der Schiene springen, wird unser einsamer Büroangestellter, den das Schicksal wegen seiner zurückhaltenden Art bis jetzt noch gar nicht bemerkt hatte, in die Nähe eines Erlebnisses getragen. Da kein Bus kommt und auch sonst nicht abzusehen ist, wie es weitergeht, beschließen einige, statt tatenlos zu warten, zu Fuß zu gehen. Auch Frau Minelli, ermuntert durch die Chefin, und auch Herr Röhricht. Durch die Unbilden der Natur, unterschiedliche Begriffe von der Lust am nächtlichen Wandern und schließlich sogar den Auftritt der Polizei wird die Gruppe allmählich kleiner und am Ende ist Herr Röhricht mit IHR allein in der Nacht ...