Als erstes fiktionales Filmprojekt rekonstruiert "Der Fall Jakob von Metzler" die erschütternden Umstände der Entführung des Bankierssohns Jakob von Metzler und des daraus folgenden Strafverfahrens gegen den damaligen Polizei-Vizepräsidenten Wolfgang Daschner. Im Herbst 2002 wird der elfjährige Bankierssohn Jakob von Metzler entführt. Der Entführer fordert eine Million Euro. Am Tag nach der Geldübergabe kommt es zur Festnahme von Magnus Gäfgen. Der Entführer beteuert mehrmals, dass Jakob noch lebt, weigert sich jedoch über Stunden hinweg, den Aufenthaltsort des Kindes preiszugeben. Schließlich entschließt sich der damalige Polizei-Vizepräsident Wolfgang Daschner, der um das Leben des Opfers fürchtet, dem Entführer durch einen ihm untergebenen Kriminalhauptkommissar die Anwendung unmittelbaren Zwanges anzudrohen. Unter dem Eindruck dieser Drohung macht Magnus Gäfgen die erwünschten Angaben zum Aufenthaltsort des Entführungsopfers. Die unverzüglich angeordnete polizeiliche Befreiungsaktion führt jedoch nicht zum Erfolg: Jakob ist tot. Er wurde von Magnus Gäfgen bereits vor seiner Verhaftung ermordet. Magnus Gäfgen wird zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Gegen Wolfgang Daschner wird aufgrund seines Vorgehens ein Strafverfahren eröffnet. Er wird der Verleitung eines Untergebenen zu einer Nötigung für schuldig befunden. Das Gericht spricht eine Verwarnung mit Strafvorbehalt aus. Die Ohnmacht aller gegenüber dem Entführer Magnus Gäfgen, die Ungewissheit über den Verbleib des Kindes und der vermeintliche Wettlauf gegen die Zeit lassen den Film zu einem Drama über eine wahre Begebenheit werden. Ein gesellschaftspolitisches Drama, welches 2002 in ganz Deutschland eine Woge des Entsetzens und im späteren Verlauf des Strafprozesses gegen den Polizei-Vizepräsidenten einen öffentlichen Diskurs über die Rechtfertigung von Gewaltandrohung auslöste.
(ZDF)
Länge: ca. 90 min.
Deutscher Kinostart: 24.09.2012
Deutsche TV-Premiere: 24.09.2012 (ZDF)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Stephan Wagner
- Drehbuch: Jochen Bitzer
- Produktion: Verena Monssen
- Musik: Ali N. Askin
- Kamera: Thomas Benesch
- Schnitt: Stephan Wagner