Richard Wagners Bühnenweihfestspiel "Parsifal" ist die zweite Eigenproduktion der neuen Staatsoperndirektion unter Bogdan Roščić und feierte – coronabedingt – erst nach Ostern ihre Premiere. Der ORF begleitet die aufwendige Neuproduktion in der Inszenierung des gefeierten russischen Opern- und Filmregisseurs Kirill Serebrennikow mit großer Ü-Wagen-Technik und zeigt Wagners letzte Oper zunächst in einer zweistündigen, werkbetrachtenden Kompaktversion. Ausgewählte Ausschnitte veranschaulichen die szenische und musikalische Umsetzung der Neuinszenierung. Gestaltete Beiträge zu den historischen Vorlagen, zu Entstehung und Wirkung von Wagners Werk, zur Interpretation durch Kirill Serebrennikow und vieles andere mehr erlauben einen umfassenden Einblick in die Welt von Parsifal und Co. Mit den Gesangsstars der neuen Produktion kommt ORF-Kulturjournalistin Teresa Vogl ins Gespräch: In den Ausschnitten der Gesamtaufzeichnung unter der Bildregie von Michael Beyer beeindrucken neben Jonas Kaufmann und Elīna Garanča Staatsopern-Liebling Ludovic Tézier, der als Amfortas ebenfalls sein internationales Debüt gibt, weiters Georg Zeppenfeld als Gurnemanz und Wolfgang Koch in der Partie des Klingsor. Eine stumme, aber wichtige und hier neu eingeführte Figur verkörpert Nikolay Sidorenko als – dem gereiften Parsifal gegenübergestelltes – jugendliches Alter Ego. Wie schon vorher mehrmals an anderen Häusern erprobt, erarbeitete der mit einem Ausreiseverbot belegte regimekritische Regisseur Kirill Serebrennikow seine Interpretation von Moskau aus und war online live mit dem Probengeschehen in Wien verbunden. Das Fernsehpublikum erwartet eine bildgewaltige, fesselnde Darstellung der Gralsgemeinschaft, die in einem französischen Gefängnis um ihre Erlösung ringt.
(ORF)