Nach seinen überragenden Erfolgen wie "Die lustige Witwe" oder "Der Graf von Luxemburg" versuchte Franz Lehár ab den 1920er Jahren, das als eher leichtgewichtig geltende Genre der Operette durch die Adaption von Elementen der Oper neu zu definieren und aufzuwerten. Er erfand dafür ein neues Label: die Musikkomödie. Dem hohen Anspruch gemäß fand die Uraufführung 1934 dann auch an einem Ort statt, der herkömmlichen Operetten bis dahin immer verschlossen geblieben war - an der Wiener Staatsoper, mit Jarmila Novotna als Giuditta und Richard Tauber als Octavio. Der Regisseur Christoph Marthaler inszeniert "Giuditta" als kritischen gesellschaftlichen Diskurs, der Lehárs Musik mit Kompositionen seiner in Deutschland verfemten Zeitgenossen Béla Bartók, Alban Berg, Paul Hindemith, Erich Korngold, Arnold Schönberg, Dmitri Schostakowitsch, Igor Strawinsky und Viktor Ullmann konfrontiert.
(arte)
Länge: ca. 150 min.
Deutsche Streaming-Premiere: 26.01.2022 (arte Mediathek)
Deutsche TV-Premiere: 27.02.2022 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Benedict Mirow
- Musik: Bayerisches Staatsorchester, Titus Engel
- Szenenbild: Anna Viebrock, Christoph Marthaler
- Kostüme: Anna Viebrock