Das anrührend inszenierte Familiendrama schildert die Aids-Problematik Südafrikas aus der Sicht des Waisenjungen Musa, der seine Eltern durch den HIV-Virus verloren hat. Der Film kommt ohne erhobenen Zeigefinger aus und zeigt den trostlosen und brutalen Alltag der Straßenkinder sowie das Leben in den Townships von Johannesburg mit großer Authentizität. Der neunjährige Musa kommt aus einem kleinen, verarmten Dorf in Zululand. Seine Mutter ist vor kurzem gestorben, sein Vater Ayize liegt auf dem Sterbebett. Da der Stamm streng nach seinen traditionellen Riten und Gebräuchen lebt, glauben im Dorf alle, Musas Familie sei verflucht. Um den Bann zu brechen, opfert Musas Großmutter ihre letzte Kuh doch dadurch vergrößert sich noch die Hungersnot der vielköpfigen Familie. Musa bricht auf ins ferne Johannesburg, um seinen Onkel zu suchen und ihn um Geld für eine Kuh zu bitten. Nobe, ein gutmütiger Lkw-Fahrer, hat Mitleid mit dem kleinen Tramper und nimmt ihn mit in die Großstadt. Um nicht wie die anderen Straßenkinder stehlen zu müssen, wischt der Junge für ein Almosen die Windschutzscheiben der an den Ampeln haltenden Autos. Von seiner Teenager-Freundin Letti lernt Musa, dass fast alle im Getto HIV-infiziert sind. Musa wird nun klar, dass auch seine Eltern Opfer dieser Krankheit geworden sind, "über die man nicht spricht". Nach seiner Rückkehr will Musa den Dorfältesten dazu bewegen, endlich über "die Krankheit" zu reden vergebens. Zusammen mit Nobe, der inzwischen väterliche Gefühle für den Jungen hegt, kehrt Musa wieder nach Johannesburg zurück. Durch den Jungen wird auch dem Lkw-Fahrer klar, dass man HIV nicht ignorieren kann. Die heimtückische Krankheit kann jeden erwischen. Sogar Nobes Chef Pieter Botha verliert seinen Sohn Stefan durch Aids. Als sich herausstellt, dass Musas Onkel bei Botha angestellt war, findet der Waisenjunge ein neues Zuhause.
(3sat)
Länge: ca. 105 min.
Cast & Crew
- Regie: David Hickson
- Drehbuch: W. David McBrayer
- Produktion: Karen S. Shapiro, Richard Shaw, Nerissa Black
- Musik: Klaus Badelt, Ramin Djawadi
- Kamera: Lance Gewer
- Schnitt: Mark Winitsky
- Maske: Nadine Prigge
- Regieassistenz: Marc Biart, David McBrayer
- Ton: Nico Louw
- Spezialeffekte: Christopher Dusendschon