Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis beschließt der Schuster Wilhelm Voigt, endlich ein ehrliches Leben zu führen. Doch Wilhelm Voigt hat keinen Pass. Seine ständigen Versuche, sich Papiere zu beschaffen, bringen ihn immer wieder in Schwierigkeiten. Zufällig findet er eines Tages in einem Trödelladen eine alte Hauptmannsuniform. Angetan mit dieser Uniform gibt er einer Garde den Befehl, ihm nach Köpenick auf das Rathaus zu folgen. Dort verhaftet er den Bürgermeister und den Stadtkämmerer, um sich in Ruhe einen Pass zu beschaffen. Doch auch hier hat er keinen Erfolg. Kurzerhand beschlagnahmt er die Stadtkasse und flieht. Der Hauptmann von Köpenick wird zum Tagesgespräch. Man sucht den Übeltäter, doch der Schuster stellt sich freiwillig.
Fritz Kortner war es, der Carl Zuckmayer vorschlug, die berühmte Anekdote über den Schuster Voigt in ein dramatisches Stück zu fassen. Das Publikum jubelte bei der Uraufführung 1930 über den „Hauptmann von Köpenick“, die Nazis tobten. Im Schauspielhaus Bochum spielt Otto Sander die hochkomische und tieftraurige Rolle des gebrochenen Verlierers. Vor einer riesigen Leinwand, die das Brandenburger Tor zeigt, lässt Regisseur Matthias Hartmann mittels einer Drehbühne die Lebenssituationen des Schusters Voigt ablaufen und verdeutlicht so dessen Behörden-Karussellfahrt: Ohne Pass bekommt er keine Arbeit, ohne Arbeit gibt es keinen Pass und keine Wohnung. Der Rückfall in die Kleinkriminalität ist vorprogrammiert.
Fritz Kortner war es, der Carl Zuckmayer vorschlug, die berühmte Anekdote über den Schuster Voigt in ein dramatisches Stück zu fassen. Das Publikum jubelte bei der Uraufführung 1930 über den „Hauptmann von Köpenick“, die Nazis tobten. Im Schauspielhaus Bochum spielt Otto Sander die hochkomische und tieftraurige Rolle des gebrochenen Verlierers. Vor einer riesigen Leinwand, die das Brandenburger Tor zeigt, lässt Regisseur Matthias Hartmann mittels einer Drehbühne die Lebenssituationen des Schusters Voigt ablaufen und verdeutlicht so dessen Behörden-Karussellfahrt: Ohne Pass bekommt er keine Arbeit, ohne Arbeit gibt es keinen Pass und keine Wohnung. Der Rückfall in die Kleinkriminalität ist vorprogrammiert.
(3sat)
Aufzeichnung einer Aufführung des Schauspielhauses Bochum, Dezember 2004
Länge: ca. 120 min.
Deutsche TV-Premiere: 26.05.2005 (WDR)
Cast & Crew
- Regie: Matthias Hartmann
- Drehbuch: Carl Zuckmayer
- Redaktion: Regina Rohde
- Fernsehregie: Martin Kliemann