Originalpremiere: 2006
12.07.2007
Deutsche TV-Premiere: 18.05.2010 (Bayerisches Fernsehen)
Bruno Bonomo ist ein italienischer Filmproduzent, der seinen zweifelhaften Ruhm vor allem mit B-Filmen erworben hat. Als sein aktuelles Filmprojekt zu scheitern droht, erinnert er sich an ein unverfilmtes Drehbuch mit dem Titel "Il Caimano" ("Der Kaiman"). Mit Verve stürzt Bonomo sich in das neue Projekt. Erst spät bemerkt er, wie viele Parallelen der vermeintliche Politthriller zu dem Leben des amtierenden Ministerpräsidenten Berlusconi aufweist. Der italienische Filmproduzent Bruno Bonomo galt einst als König des Trash-Films. Doch die große Ära der B-Filme ist längst vorbei, und der Misserfolg seines letzten Films hat Bonomo beinahe ruiniert. Auch privat ist das Leben des Filmproduzenten in einer Sackgasse angelangt. Seine Ehe mit der Schauspielerin Paola ist zerrüttet, das Familienleben wird einzig der Kinder wegen aufrechterhalten. Als obendrein ein lukratives Fernsehprojekt scheitert, ist Bonomo gezwungen, auf die Schnelle ein Ersatzprojekt zu finden. Da kommt ihm das Drehbuch "Il Caimano" gerade Recht, das ihm die junge Filmemacherin Teresa zugesteckt hat und sich auf den ersten Blick wie ein solider Thriller liest. Bonomo bietet den Stoff dem Fernsehsender an. Dass "Il Caimano" in Wirklichkeit eine filmische Abrechnung mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi darstellt und dessen Verstrickungen in das organisierte Verbrechen behandelt, merkt er erst, als er nicht mehr aus den Verträgen aussteigen kann. Und da Berlusconi zugleich der einflussreichste Fernsehunternehmer Italiens ist, setzt der Produzent sich mit dem Projekt zwischen alle Stühle. Mit "Der Italiener" schuf der italienische Filmemacher Nanni Moretti ("Das Zimmer meines Sohnes") eine bissige und zugleich selbstreflexive Satire über die italienische Film- und Medienindustrie und ihre Verquickungen mit der Politik. Die tragisch-komische Abrechnung mit dem "System Berlusconi" zählt zu den besten Filmen, die das italienische Kino bis heute zu diesem Thema hervorgebracht hat. Zu den vielen Auszeichnungen, die Morettis Politsatire erhielt, zählen der "Preis der Stadt Rom", sechs italienische Filmpreise "David di Donatello", unter anderem für Moretti und seinen Hauptdarsteller Silvio Orlando, und drei "Silberne Bänder" des italienischen Kritikerverbands. Auf den Filmfestspielen Cannes 2006 war "Der Italiener" für die "Goldene Palme" nominiert. "(Ein) heiter-melancholischer Film, der sich im Gewand einer Liebes- und Familienkomödie durch den 'Film im Film' raffiniert mit dem 'Phänomen Berlusconi' befasst und satirisch Kritik am politischen Einfluss geballter Medienmacht übt. Durch die Reibung zwischen den Wirklichkeitsebenen wird der Zuschauer zum Nachdenken und Hinterfragen angeregt." (Lexikon des Internationalen Films)...
(BR Fernsehen)