Als Reaktion auf die US-amerikanische Pop-Art entstand in Frankreich in den 1960er Jahren die sogenannte narrative Figuration. Wie die Pop-Art auch setzt sie sich kritisch mit der Konsum- und Mediengesellschaft auseinander, wobei ihre Vertreter sich eher als Antwort auf die Pop-Art denn als ihr transatlantisches Pendant verstanden. Der Maler Gérard Fromanger war in den 1960er Jahren Teil der Bewegung, welche die narrative Figuration entscheidend prägte. Für ihn ist die Malerei ein Medium, das den globalen Wandel zu visualisieren vermag und ihn begreifbar macht. Angelehnt an Picasso und Duchamp, verbindet er in seinen Werken gegenständliche mit konzeptuellen Elementen. Seine Bilder sind eine Sinfonie aus sich überlagernden menschlichen Silhouetten, aus Linien, die sich suchen, vernetzen und verlaufen - und eine Sinfonie der Farben, wobei Rot dominiert. Anlässlich Fromangers neuester Ausstellung im Februar 2016 im Pariser Centre Pompidou entschlüsseln die Filmemacher Serge July und Daniel Ablin die Bildsprache des Künstlers und begeben sich auf eine spannende Reise durch die moderne und zeitgenössische Kunst. Gérard Fromanger ist ein leidenschaftlicher Erzähler, der viele einflussreiche Künstler und Denker kennengelernt hat: von Jacques Prévert über Jean-Luc Godard und Eduardo Arroyo bis hin zu Michel Foucault. Die Dokumentation zeigt den Maler im Gespräch mit Kunstexperten und begleitet ihn bei der Arbeit in seinen Ateliers in Paris und in der Toskana. Darüber hinaus entsteht vom ersten bis zum letzten Pinselstrich vor laufender Kamera ein neues Gemälde.
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Länge: ca. 53 min.
Deutsche TV-Premiere: 21.02.2016 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Daniel Ablin