Weiterer Titel: Der Tod fährt mit
Originalpremiere: 1961
Deutsche TV-Premiere: 29.10.1965 (ARD)
Als der Manager einer Rennbahn am Abend die Tageseinnahmen zählt und dann in einen Koffer legt, wird er unversehens von den zwei Dieben Tony und Frank überwältigt. Die beiden zerren den Mann auf die Rückbank seines Wagens. Doch entgegen ihrer Erwartungen lässt sich die Geldtasche, die der Buchmacher mit einer Kette an seinem Handgelenk befestigt hat, nicht so ohne weiteres öffnen. Unvorbereitet auf diese Situation und in Panik fliehen die beiden - mit dem an die Tasche geketteten Mann auf dem Rücksitz. Immer wieder versuchen sie, an das erforderliche Werkzeug zu kommen, damit sie die Tasche öffnen und sich der unerwünschten Geisel entledigen können. Doch jeder Versuch scheitert an irgendwelchen unkalkulierbaren Umständen, und sei es nur, dass der Sprit zur falschen Zeit ausgeht. Dem Buchmacher, der auf der Rückbank von den Kidnappern festgehalten wird, geht es unterdessen gesundheitlich zunehmend schlechter. Am Ende sind die Gangster zwar den unliebsamen Mitfahrer losgeworden, doch plötzlich scheint sein Gesicht im Rückspiegel wieder auf: Und das in Brand geratene Auto explodiert…...
(Tele 5)
Vernon Sewell, dessen Name vor allem mit zahlreichen Folgen zu der beliebten britischen TV-Serie "Mit Schirm, Charme und Melone" verbunden ist, kam in den 30er Jahren zum Film, der Zeit, als der Ton zum Bild kam. Zunächst als Techniker im Einsatz, begann Sewell bald selbst Bücher zu schreiben, Filme zu drehen und Regie zu führen, blieb immer im Niedrigpreissektor der B-Movies, was jedoch alles andere als eine Abwertung seiner Filme bedeutet, die mit knappen Mitteln, prägnanten Storys und konzentriert beschriebenen handelnden Charakteren - dafür ist "Der Mann im Rücksitz" ein Beleg - sehr spannende Geschichten erzählen. Zunächst drehte Sewell Dokumentationen (u.a über seine Leidenschaft, das Segeln), ab den 40er Jahren folgten erste Filme, angeführt von dem Kriegsfilm "The Silverfleet" (1943), gefolgt von "Latin Quarter" (1946), der bereits mit irritierenden Handlungselementen Sewells Interesse am Horrorfilm verriet. Immerhin verbirgt der Bildhauer in diesem genannten Film die von ihm getöteten Opfer in seinen Skulpturen, was durch eine Sceance ans Tageslicht kommt. In den 60er Jahren sind alptraumhafte Storys dann der bevorzugte Gegenstand der Handlung in Sewells Filmen. Ist es in "Der Mann im Rücksitz" (1960) die einem unberechenbaren Höhepunkt zustrebende Spannung zwischen zwei mittelmäßig begabten Dieben und ihrem nicht eingeplanten Opfer, entwerfen "House of Mystery" (1961) über eine Geistervilla und die Bankraubgeschichte "Strongroom - Im Safe wartet der Tod (1963)" (mit denselben Hauptdarstellern wie beim "Mann auf dem Rücksitz") schon klassische Horrorszenarien. Mit dem Dracula-Darsteller Christopher Lee verfilmte Sewell "The Blood Beast Terror – Das Blutbiest" (1968), doch trotz des berühmten Darstellers blieb die Qualität des Films hinter den früheren zurück. Mit Horrors of Burke and Hare drehte der 1903 geborene Sewell 1971 seinen letzten Film.
(Tele 5)
gezeigt bei: Edgar Wallace (GB, 1960)