Originalpremiere: 2009
Deutsche TV-Premiere: 22.01.2011 (Das Erste)
FSK 12
Um Abstand von seiner Noch-Ehefrau zu gewinnen, zieht Industriedesigner Robert aufs Land. Von einer Obsession getrieben, schleicht er immer wieder zu einem Haus im Wald, um eine blonde Frau namens Jenny zu beobachten. Eines Abends entdeckt sie den Stalker - und lädt ihn überraschend in ihr Haus ein. Jenny ist überzeugt, dass es sich bei ihrer Begegnung um eine schicksalhafte Fügung handelt. Sie verliebt sich in Robert und verlässt ihren jähzornigen Freund Greg. Als er nach einem Streit verschwindet, gerät Robert unter Mordverdacht. Nachdem seine Ehe endgültig gescheitert ist, zieht der menschenscheue Robert Forrester (Paddy Considine) von der Großstadt aufs Land, um Abstand von seiner biestigen Noch-Ehefrau Nickie (Caroline Dhavernas) zu gewinnen. Diese schickt sich an, ihm bis zur Scheidung das Leben zur Hölle zu machen. Tatsächlich gibt es auch schon eine andere Frau in Roberts Leben, wenngleich diese noch nichts von ihrem Glück ahnt: Seit Robert zufällig die hübsche Jenny (Julia Stiles) gesehen hat, geht ihm die mädchenhafte Blondine nicht mehr aus dem Kopf. Immer wieder schleicht er bei Dunkelheit zu ihrem abgelegenen Haus im Wald, um sie durch die Fenster zu beobachten. Eines Abends entdeckt Jenny jedoch ihren heimlichen Verehrer. Doch anstatt die Polizei zu rufen, bittet sie den "Voyeur" herein. Und auf einmal scheinen die Rollen sich umzukehren: Jenny ist überzeugt, dass die Begegnung mit Robert ein Wink des Schicksals ist. So bringt sie ihn mit ihrer Zuneigung mehr und mehr in Bedrängnis. Sie trennt sich sogar von ihrem zur Gewalt neigenden Freund Greg (James Gilbert), um ganz für Robert da zu sein. Robert ist von dieser Situation völlig überfordert, er realisiert nicht, wie er sich immer mehr in ein unheilvolles Netz aus Obsessionen und Intrigen verstrickt. Nach einem heftigen Streit mit Greg ist dieser plötzlich verschwunden. Robert gerät unter Mordverdacht und wird von seinem neuen Arbeitgeber unbefristet beurlaubt. Seine Freunde wenden sich von ihm ab. Fassungslos muss Robert erkennen, wie sich sein Leben durch eine zufällige Begegnung in einen Alptraum verwandelt, aus dem es kein Entrinnen gibt. Patricia Highsmiths hoch gelobter Roman "Der Schrei der Eule" wurde erstmalig im Jahr 1987 von Claude Chabrol auf die Kinoleinwand gebracht. Trotz dieses großen Vorbilds gibt Regisseur Jamie Thraves seiner Neuverfilmung einen ganz eigenen Tonfall, ohne jene Qualitäten aus dem Blick zu verlieren, die Highsmiths Romane ausmachen: Eine elegante, schnörkellose Erzählweise, ironische Distanz und ein kühl sezierender Blick auf die Charaktere. Durch immer neue Wendungen spielt die Story mit der Verunsicherung des Zuschauers, der irgendwann nicht mehr weiß, welcher Figur er noch trauen kann. u. a.
(MDR)