Eigentlich hätte Dähler als der älteste von zehn Geschwistern den elterlichen Bauernbetrieb übernehmen können, aber der junge Johann wollte selber etwas aufbauen.
Als 20-Jähriger wanderte er nach Westafrika aus, wurde zum grössten Ananaspflanzer der Elfenbeinküste. 1500 Einheimische arbeiteten als Taglöhner auf seinen Plantagen. Aus dem Nichts hatte Dähler sein 20'000 Hektar grosses Lebenswerk geschaffen. Eine helvetische Erfolgsstory also?
Nicht ganz: Ende der 1990er-Jahre litt Dähler zunehmend unter der Konkurrenz durch die grossen Multis wie Del Monte oder Chiquita. Nach fetten Jahren mit Millionengewinnen befand er sich nur noch in der Verlustzone.
1997 spitzte sich die Krise dramatisch zu. Dähler konnte seine Lieferanten für Karton und Düngemittel nicht mehr bezahlen, die Arbeiter blieben ohne Lohn. Bei Ausbruch der blutigen Rebellion im Dezember 1999 musste er mit seiner Familie die Elfenbeinküste fluchtartig verlassen.
In der Schweiz versuchte Dähler fieberhaft, mit Ananasimporten seine Familie zu ernähren: Der stolze Patron von einst hatte alles verloren. Mit der Zeit aber liefen seine Geschäfte immer besser. Verbissen arbeitete Dähler daran, wieder selber eine Plantage zu besitzen, und fand in Costa Rica geeignetes Land. Sein ältester Sohn Jan - damals kaum über 20 - schaut seitdem mit seinen zwei Brüdern dort zum Betrieb.
Dähler hatte sich und der Welt bewiesen, dass er sein Metier immer noch beherrschte. Die Schmach des erlittenen Konkurses in Afrika jedoch konnte Dähler nicht verwinden.
2009 erlitt er einen Herzinfarkt und musste operiert werden. Als seine Arbeiter in Afrika davon hörten, sammelten sie Geld, um eine Messe zum Heil ihres einstigen Patrons lesen zu lassen. Sie hatten die Hoffnung nie verloren, dass Dähler zurückkomme und alles wieder gut werde. Dann versagten auch seine Nieren. Im Mai 2010 spendete ihm seine Ehefrau Jolanda eine Niere.
Wieder gesund wollte es Dähler nach über zehn Jahren wagen und 2010 seine ehemaligen Arbeiter und Angestellten in der Elfenbeinküste besuchen. Es wurde eine schwierige Reise: Die gepflegten Plantagen von einst waren inzwischen völlig überwuchert, die Farmervilla, wo er seine Kinder gross gezogen hatte, verwahrlost. Da fasste Dähler den Entschluss, seinen Besitz zurückzuerobern und anstatt Ananas künftig Gummibäume anzupflanzen.
Es war ein schwieriges Unterfangen, das Land dem ivorischen Staat abzukaufen, aber der schlaue und mit den afrikanischen Gepflogenheiten vertraute Dähler schaffte das Unmögliche: Im Juli 2012 unterschrieb der Finanzminister persönlich den Vertrag.
Johann Dähler, geboren auf dem Eggishof in Fruthwilen TG, hat es allen noch einmal gezeigt.
Als 20-Jähriger wanderte er nach Westafrika aus, wurde zum grössten Ananaspflanzer der Elfenbeinküste. 1500 Einheimische arbeiteten als Taglöhner auf seinen Plantagen. Aus dem Nichts hatte Dähler sein 20'000 Hektar grosses Lebenswerk geschaffen. Eine helvetische Erfolgsstory also?
Nicht ganz: Ende der 1990er-Jahre litt Dähler zunehmend unter der Konkurrenz durch die grossen Multis wie Del Monte oder Chiquita. Nach fetten Jahren mit Millionengewinnen befand er sich nur noch in der Verlustzone.
1997 spitzte sich die Krise dramatisch zu. Dähler konnte seine Lieferanten für Karton und Düngemittel nicht mehr bezahlen, die Arbeiter blieben ohne Lohn. Bei Ausbruch der blutigen Rebellion im Dezember 1999 musste er mit seiner Familie die Elfenbeinküste fluchtartig verlassen.
In der Schweiz versuchte Dähler fieberhaft, mit Ananasimporten seine Familie zu ernähren: Der stolze Patron von einst hatte alles verloren. Mit der Zeit aber liefen seine Geschäfte immer besser. Verbissen arbeitete Dähler daran, wieder selber eine Plantage zu besitzen, und fand in Costa Rica geeignetes Land. Sein ältester Sohn Jan - damals kaum über 20 - schaut seitdem mit seinen zwei Brüdern dort zum Betrieb.
Dähler hatte sich und der Welt bewiesen, dass er sein Metier immer noch beherrschte. Die Schmach des erlittenen Konkurses in Afrika jedoch konnte Dähler nicht verwinden.
2009 erlitt er einen Herzinfarkt und musste operiert werden. Als seine Arbeiter in Afrika davon hörten, sammelten sie Geld, um eine Messe zum Heil ihres einstigen Patrons lesen zu lassen. Sie hatten die Hoffnung nie verloren, dass Dähler zurückkomme und alles wieder gut werde. Dann versagten auch seine Nieren. Im Mai 2010 spendete ihm seine Ehefrau Jolanda eine Niere.
Wieder gesund wollte es Dähler nach über zehn Jahren wagen und 2010 seine ehemaligen Arbeiter und Angestellten in der Elfenbeinküste besuchen. Es wurde eine schwierige Reise: Die gepflegten Plantagen von einst waren inzwischen völlig überwuchert, die Farmervilla, wo er seine Kinder gross gezogen hatte, verwahrlost. Da fasste Dähler den Entschluss, seinen Besitz zurückzuerobern und anstatt Ananas künftig Gummibäume anzupflanzen.
Es war ein schwieriges Unterfangen, das Land dem ivorischen Staat abzukaufen, aber der schlaue und mit den afrikanischen Gepflogenheiten vertraute Dähler schaffte das Unmögliche: Im Juli 2012 unterschrieb der Finanzminister persönlich den Vertrag.
Johann Dähler, geboren auf dem Eggishof in Fruthwilen TG, hat es allen noch einmal gezeigt.
(SRF)
Cast & Crew
- Regie: Alain Godet