Länge: ca. 135 min.
Herr von Lips hat nicht nur genug Geld, sondern eher zuviel davon. Aber er weiß nicht, was er vom Leben will. Unverhofft steht der Kapitalist vor einer Zerreißprobe: Vermeintlich als Mörder gesucht, von seinen Freunden verlassen und bar aller Mittel, zwingt ihn das Leben, sich neu zu erschaffen. Am Ende gewinnt der Verlierer durch die Liebe. In dieser Posse mit Gesang kritisiert Johann Nepomuk Nestroy mit beißendem Spott und grandiosen Couplets die Schwächen des menschlichen Individuums ebenso wie die sozialen und politischen Unzulänglichkeiten seiner Zeit. Das Stück zählt neben "Lumpazivagabundus", "Talisman" und "Einen Jux will er sich machen" zu Nestroys großen Bühnenerfolgen. Georg Schmiedleitner inszenierte "Der Zerrissene" mit Karlheinz Hackl und Robert Meyer zu Nestroys 200. Geburtstag. Die Modernität, die er an den Biedermeier-Autor anlegt, mag von den Auseinandersetzungen mit den Dramatikern Werner Schwab, Peter Turrini und Ödön von Horváth kommen, mit denen sich Schmiedleitner seit den 1980er Jahren einen Namen gemacht hat.
(3sat)
Cast & Crew
- Regie: Otto Schenk, Claus Homschak
- Drehbuch: Johann Nestroy
- Produktion: Hedda Egerer, Peter Müller, Walter Schmidt, SALZBURGER FESTSPIELE
- Produktionsfirma: ZDF, ORF
- Musik: Adolf Müller
- Kamera: C. Rainer Ecke
- Schnitt: Walter Hauk
- Szenenbild: Otto Schenk
- Regieassistenz: Toni Kalbeck
- Ton: Ernst Köhler