Als Pierre, ein Architekt Mitte 40, mit seinem Auto einen schweren Unfall hat, durchlebt er auf dem Weg zum Krankenhaus sein Leben in Retrospektive. Kurz zuvor hat er seiner deutschen Geliebten Hélène einen Abschiedsbrief geschrieben, ihn jedoch nicht abgeschickt. Erst auf dem Weg nach Rennes, wo sich der Unfall ereignete, ist ihm klargeworden, dass er sie heiraten will. Der Gedanke, dass Hélène den Brief jeden Moment finden könnte, quält ihn immer wieder, während er Stationen seines Lebens Revue passieren lässt. Sein Sohn, seine Frau Catherine und Hélène spielen dabei die Hauptrollen. Für Hélène hat er seine Familie verlassen, dennoch verbindet ihn immer noch eine gute Freundschaft mit Catherine, die inzwischen auch einen neuen Liebhaber hat. Eine echte Entscheidung zwischen Familie und Frau hatte Pierre noch nicht getroffen. Nun weiß er nicht, ob er noch die Gelegenheit dazu haben wird. Der französische Spielfilm "Die Dinge des Lebens" ist eine feinfühlige Beobachtung der Zweifel, Widersprüche und Unsicherheiten des Lebens ohne moralische Wertungen. Die Unsicherheit darüber, was im Leben wirklich zählt, legt sich wie ein Schleier über das Geschehen. Michel Piccoli verleiht seinem Protagonisten Tiefgang und findet die Balance zwischen Schwermut und Leichtigkeit. "Die Dinge des Lebens" begründete die lange Zusammenarbeit von Romy Schneider und Regisseur Claude Sautet, den sie als einen ihrer Lieblingsregisseure bezeichnete und dessen dichte Erzählweise Schneiders schauspielerische Intensität perfekt ergänzte.
(3sat)
"Dinge des Lebens" brachte Claude Sautet endgültig seinen Durchbruch zu einem der erfolgreichsten Regisseure Frankreichs. Der melancholische Kassenerfolg förderte Romy Schneiders Image einer charakterstarken Schauspielerin erster Klasse. Sautet arbeitete hier das erste Mal mit Komponist Philippe Sarde zusammen, der in Zukunft die Musik zu allen seiner Filme komponieren sollte. "Dinge des Lebens" wurde 1969 mit dem Louis-Delluc-Preis ausgezeichnet.
(arte)
Länge: ca. 82 min.
Deutscher Kinostart: 19.09.1970
Original-Kinostart: 13.03.1970 (F)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Claude Sautet
- Drehbuch: Sandro Continenza, Jean-Loup Dabadie, Paul Guimard, Claude Sautet
- Produktion: Jean Bolvary, Raymond Danon, Roland Girard, Ralph Baum, Paul Dufour, Jean Guillaume, Fida Cinematografica, Lira Films, Sonocam
- Musik: Philippe Sarde
- Kamera: Jean Boffety
- Schnitt: Jacqueline Thiédot
- Szenenbild: André Piltant
- Regieassistenz: Jean-Claude Sussfeld, Claude Vital