Originalpremiere: 2016
26.01.2017
Deutsche TV-Premiere: 26.11.2018 (arte)
FSK 12
Im Sommer 1910 geht Seltsames vor sich an der französischen Normandieküste. Alljährlich findet sich hier der Landadel ein, denn die Luft ist heilsam und die armen Fischer und verlumpten Muschelsammler sind herrlich pittoresk. Doch dieses Jahr ist etwas anders: zahlreiche Sommerfrischler sind spurlos verschwunden und haben das bizarre Polizistenduo Böswald und Blading auf den Plan gerufen. Schnell deuten die Zeichen auf den Fischer Rohbrecht, der stets hungrig wirkt und den man in der Gegend respektvoll den „Ewigen“ nennt. Mit seinem kantigen Sohn Lümmel verdient er sich ein Zubrot, indem er wohlhabende Touristen über die ewigen Gewässer befördert. So auch die Töchter der Familie van Peteghem, deren herrschaftliches Anwesen in aller gebotenen Dekadenz über der Bucht thront. Dabei verlieben sich Lümmel und die schöne Billie van Peteghem und zwingen Distinguierte und Depravierte in einen allzu plötzlichen Familien-Kontakt. Während die Polizisten ratlos durch eine groteske Dünenlandschaft voller Nymphomanen, Nudisten und Narzissten pflügen, drängt sich ein entsetzlicher Verdacht auf. Plötzlich verschwindet auch Billie van Peteghem und die Ordnungshüter müssen befürchten, dass die Rohbrechts nicht nur Muscheln, sondern auch Menschen sammeln.
(Neue Visionen Filmverleih)
"Der französische Regisseur war immer Provokateur, meist mit rohen Dramen. 2016 schuf er überraschend eine Groteske, zur Zeit des Fin de Siècle angesiedelt, und mit wunderbaren Schauspielern. Was Juliette Binoche, Fabrice Luchini und Valeria Bruni Tedeschi hier spielen, ist die pure Lust an der Übertreibung. […] Was den Regisseur dabei antreibt? Er sagt es selbst: ‚Die Armen sahen damals arm, die Reichen sahen reich und verrückt aus. Heute ist das ja nicht mehr so: Reiche Menschen versuchen arm auszusehen und umgekehrt.'" (Christoph Gröner).
(arte)