Originalpremiere: 1995
Länge: ca. 140 min.
Einst der Kleinste in der Klasse, tat Willy im späteren Leben viel, um nicht übersehen zu werden. 1969 als 14-Jähriger nach seinen Wünschen befragt, nannte Willy drei: "Dass man den Menschen nützlich sein kann, dass kein Krieg mehr ist und dass ich viel in der Welt herumkomme". Er lernte Agrotechniker und kannte bald das Innenleben sämtlicher Landmaschinen. Er heiratete früh, wurde Vater zweier Kinder. Im "verflixten siebten Jahr" trennten sich Willy und seine Frau. Er folgte seiner neuen Liebe nach Gräfenheinichen, dort wurde 1988 sein Sohn Kevin geboren. Eine neue Partnerschaft, kurz darauf die politische Wende in der DDR, die plötzliche Gefährdung des Arbeitsplatzes veränderten Willys Lebenseinstellung. Was 1961 mit einem Kurzfilm ("Wenn ich erst zur Schule geh'") in einer Golzower Buddelkiste begann, wurde die älteste - vielfach preisgekrönte - Langzeitdokumentation der Filmgeschichte. Aus der Chronik über den Alltag in der DDR wurde unversehens eine Dokumentation über die Schwierigkeiten des Vereinigungsprozesses. "Die Geschichte vom Onkel Willy aus Golzow" ist der erste von vielen langen Porträtfilmen über "Die Kinder aus Golzow", die mit dem ORB/rbb als Koproduzenten entstanden. "Nichts Sensationelles ist in diesen Jahren mit den Kindern aus dem kleinen Ex-DDR-Dorf Golzow passiert. Und doch ist das Gesamtwerk eine Sensation", urteilte die Süddeutsche Zeitung. Der rbb zeigt kommende Woche am 28.06.2020 um 23.30 Uhr, "Was geht euch mein Leben an - Elke".
(rbb)
Film einer Reihe:
- Die Geschichte vom Onkel Willy aus Golzow (D, 1995)
- Was geht euch mein Leben an. Elke - Kind von Golzow (D, 1997)
- Da habt ihr mein Leben. Marieluise - Kind von Golzow (USA, 1997)
- Brigitte und Marcel - Golzower Lebenswege (D, 1998)
- Ein Mensch wie Dieter - Golzower (D, 1999)
- Jochen - Ein Golzower aus Philadelphia (D, 1999)
- "Eigentlich wollte ich Förster werden" - Bernd aus Golzow (D, 2003)
siehe auch: Die Kinder von Golzow (DDR/D, 1961)
Cast & Crew
- Regie: Barbara Junge, Winfried Junge
- Drehbuch: Barbara Junge, Winfried Junge
- Musik: Kurt Grottke, Gerhard Rosenfeld
- Kamera: Harald Klix, Hans-Eberhard Leupold
- Schnitt: Barbara Gummert, Angela Wendt