Die Bewohner eines kleinen frankokanadischen Inseldorfs haben ein ernsthaftes Problem: Erschöpfte Fischgründe haben sie um ihre Arbeit gebracht, alle Fischer leben von Sozialhilfe. Ein Unternehmer würde dem Abhilfe schaffen und eine Fabrik auf der Insel bauen - vorausgesetzt, es findet sich ein Arzt, der sich auf dem gottverlassenen Eiland niederlässt. Der clevere Bürgermeister ersinnt darauf einen Trick, um den Kricketfan Dr. Lewis vom Festland zu locken. Seit die Fischgründe erschöpft sind, lebt St. Marie-La-Mauderne, eine vom Rest der Welt abgeschnittene Dorfgemeinschaft von 125 Seelen, nur noch von der Sozialhilfe. Die Fischer, die täglich 14 Stunden ihrer harten Arbeit nachgingen und dabei zufrieden und stolz waren, drehen jetzt nur Däumchen. Der Ort droht in eine allgemeine Depression zu verfallen. Doch jetzt will der Unternehmer Dupré (Donald Pilon) eine neue Fabrik in der Enklave ansiedeln. Aber bevor das geschieht, sind noch einige bürokratische Hürden zu nehmen. Vor allem müsste ein Arzt her. Der erste Versuch des zu allem bereiten und fähigen Bürgermeisters Germain Lesage (Raymond Bouchard), ein Rundbrief an alle Ärzte von Quebec, bleibt unerwidert. Niemand will sich in das verlassene Kaff locken lassen. Dann aber wird einer der angeschriebenen Ärzte, der Schönheitschirurg Dr. Christopher Lewis (David Boutin), mit erhöhter Geschwindigkeit gestoppt - und einem Tütchen weißen Pulvers... Ausgerechnet von dem Polizisten Réal Fournier (Jean-Pierre Gonthier), der einmal Bürgermeister auf der Insel war und mit Frau und Tochter aufs Festland zog, um seiner Arbeitslosigkeit ein Ende zu machen. Immer noch Inselpatriot, hat er für den Arzt ein anderes "Angebot" als eine Strafanzeige. Auf diese hinterlistige Art und Weise haben die Dörfler einen Monat lang Zeit, den illegal geköderten Arzt davon zu überzeugen, dass ihr Dorf auch für ihn der schönste Ort auf Erden und vor allem der ideale Arbeitsplatz ist. Alles, aber auch alles, wird getan, um dem Arzt entgegenzukommen. Um seine Wünsche und Neigungen herauszufinden, installiert man nicht nur eine Abhöranlage, sondern liest ihm förmlich alles von den Lippen ab. Kaum hat er seine Begeisterung für Kricket geäußert, verwandelt sich das Dorf in eine begeisterte Kricketmannschaft. Alles, was den jungen Arzt bewegt, seine Lieblingsspeisen, sein Musikgeschmack, auch sein persönliches Schicksal, eine vaterlose Halbwaise zu sein, wird zur Werbemunition. "Die große Verführung", eine Komödie vor dem Hintergrund sozialer Probleme und Massenarbeitslosigkeit, brach an den kanadischen Kinokassen alle Rekorde. "Arm und schlicht sind sie und haben keine Ahnung vom fiebrigen Tempo unserer Städte, aber wie sie um ihre Würde ringen, zeugt von mehr Kraft und Lebenslust, als du und ich je kennen werden", schildert Regisseur Jean-Francois Pouliot die Dorfbewohner des realen St. Marie-La-Mauderne - des Städtchens Harrington Harbour. und andere.
(MDR)
Länge: ca. 104 min.
Deutscher Kinostart: 02.12.2004
Original-Kinostart: 20.05.2003 (CDN)
Cast & Crew
- Deutsche Sprecher: Caroline Néron
- Regie: Jean-François Pouliot
- Drehbuch: Ken Scott
- Produktion: Roger Frappier, Luc Vandal, Sylvie De Grandpré, Jolaine S. Miron, Glen Ransom, Bernard Vincent, Canadian Film or Video Production Tax Credit, Crédit d'Impôt Cinéma, Fonds de télévision, de câblodistribution pour la porduction d'émissions canadiennes, Max Films Productions, Movie Picture, Musique Plus, Radio Canada Télévision, Société de Développement des Entreprises Culturelles, Super Ecran, Telefilm Canada
- Produktionsfirma: Television
- Musik: Jean-Marie Benoît
- Kamera: Allen Smith
- Schnitt: Dominique Fortin
- Regieassistenz: Yanick DiVito, Geneviéve Duguay, Mireille Goulet, Auree Tommi Lepage
- Ton: Monique Bisson
- Spezialeffekte: Martin Beaudoin