Mit 18 Jahren kann Irina Tschistjakowa bereits auf eine zehn Jahre währende internationale Konzertkarriere zurückblicken. Irina war die Jüngste der vier Protagonisten des Dokumentarfilms "Russlands Wunderkinder", der bei der Berlinale 2000 Premiere feierte. Zehn Jahre später sind die kleinen Genies von damals Konkurrenten im knallharten Musikbetrieb. Als sie noch Kinder waren, konnten sie das Publikum durch den Kontrast zwischen zarter Erscheinung und frühreifem Können in Erstaunen versetzen. Jetzt zählen perfekte Leistung, Höchstpreise bei Wettbewerben, aber auch viel Glück. Doch die Luft auf dem Pianistenolymp ist dünn. Und Platz ist nur für eine Handvoll Tastenvirtuosen. Ähnlich wie Irina sind auch Nikita Mndoyants, 19, Dmitri Krutogolovy, 20, und Elena Kolesnitschenko, 26, der Musik treu geblieben. Zehntausende Stunden haben sie am Klavier geübt. Hat sich diese Schwerstarbeit gelohnt? Hat die kaum gelebte Kindheit Spuren in ihrer Psyche hinterlassen? Die Welt der Klassik ist in dieser Zeit eine andere geworden. Von Konzertinterpreten erwartet man heutzutage, dass sie wie Popmusiker agieren und attraktiv wie Hollywoodstars sind. Und es ist unglaublich schwierig, etwas Neues, Eigenes, Erfrischendes dem Weltfundus an Pianoideen hinzuzufügen. Der Dokumentarfilm erzählt eine universelle Geschichte über Erfolg und Scheitern in der kommerzialisierten Welt der klassischen Musik.
(arte)
Länge: ca. 100 min.
Deutscher Kinostart: 29.04.2010
Deutsche TV-Premiere: 27.12.2010 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Irene Langemann
- Drehbuch: Irene Langemann