Halb Politthriller, halb Melodram, erzählt "Die Liebe der Jeanne Ney" eine Geschichte nach der Oktoberrevolution. Als die Rote Armee die Krim besetzt, wird der französische Agent und Journalist Alfred Ney erschossen. Seine Tochter Jeanne hat sich in den jungen Bolschewiken Andreas verliebt, muss aber das Land verlassen. Sie kommt bei ihrem Onkel unter, der in Paris eine Privatdetektei betreibt. Zwar kann Andreas in kommunistischer Mission nach Paris kommen und Jeanne wiederfinden, doch das Liebesglück währt nicht lange. Auch der schmierige Chalybieff, Spitzel der Weißgardisten, hat ein Auge auf Jeanne geworfen und sie in Paris wiederentdeckt. Er belästigt sie und ist hinter dem Vermögen ihres Onkels her. Chalybieff schreckt vor keinem Mittel zurück, um seine Ziele zu erreichen und seinen Konkurrenten Andreas auszuschalten ... Quellmaterial der aktuellen Restaurierung ist eine Kopie, die das New Yorker Museum of Modern Art in den 30er Jahren vom Reichsfilmarchiv angekauft hat. Diese Kopie dürfte der deutschen Originalfassung entsprechen und stammt vom sogenannten B-Negativ, das sich nicht erhalten hat. Bei der Restaurierung wurden die englischen Zwischentitel gegen die deutschen Texte laut Zensurkarte ausgetauscht. Zu dem Film existiert in der Musiksammlung des MoMA eine historische Klavierkompilation, die vermutlich in den 30er Jahren entstand, als die damalige Kuratorin Iris Barry im Berliner Reichsfilmarchiv die Kopie des Films erwarb. Die Klavierkompilation wurde zur restaurierten Fassung eingerichtet und von Bernd Thewes für das Funkhausorchester neu instrumentiert.
(arte)
Länge: ca. 113 min.
Deutscher Kinostart: 06.12.1927
Cast & Crew
- Regie: Georg Wilhelm Pabst
- Drehbuch: Ilja Grigorjewitsch Ehrenburg, Rudolf Leonhard, Ladislaus Vajda
- Buchvorlage: Ilya Ehrenburg
- Produktion: UFA
- Musik: Hans May
- Kamera: Fritz Arno Wagner, Walter Robert Lach
- Schnitt: Georg Wilhelm Pabst, Mark Sorkin