Es ist schwierig. Zehn Jahre lang haben Marie (Bérénice Bejo) und Boris (Cédric Kahn) mit ihren beiden Zwillingstöchtern in einem wunderschönen Apartment zusammengelebt. Dieses hatte sie einst gekauft und er renovierte das Anwesen mit grossem Sachverstand und Aufwand. Als die beiden sich scheiden lassen, will deshalb keiner aus der gemeinsamen Bleibe ausziehen - zumal sich auch keiner von ihnen allein ein neues Apartment leisten könnte. So bleiben sie alle vier weiterhin im gemeinsamen Apartment, mit dem alle emotional sehr verbunden sind. Sie schläft im Schlafzimmer, er im Arbeitszimmer nebenan - in der Hundehütte, wie er sagt. Ausgaben, die sich Marie und Boris bislang wie selbstverständlich geteilt haben, rechnen sie nun ebenso selbstverständlich penibel ab.
Wie es zum Bruch des Ehepaars kam, erfährt die Zuschauerin und der Zuschauer nicht. Joachim Lafosses Film «Die Ökonomie der Liebe» steigt mitten in der Trennungsphase ins Geschehen ein. Längst ist die gemeinsame Wohnung mit der gemeinsamen Geschichte zur Kampfzone geworden. Dabei ist der stets klamme und verschuldete Boris zwar ein liebevoller, aber auch unzuverlässiger Vater. Auf die gut organisierte Marie, die über ihre Abneigung gegenüber Boris keinen Hehl macht, ist hingegen Verlass. Sie ist aber auch rechthaberisch und pedantisch. Lafosse zeigt eindrücklich, wie es ist, wenn man nicht voneinander lassen kann, obwohl man es nicht mehr erträgt, sich nahe zu sein. Dabei erzählt «Die Ökonomie der Liebe» vom Ende einer Liebe und zeigt gleichzeitig, dass die Gefühle füreinander niemals gänzlich versiegen.
Wie es zum Bruch des Ehepaars kam, erfährt die Zuschauerin und der Zuschauer nicht. Joachim Lafosses Film «Die Ökonomie der Liebe» steigt mitten in der Trennungsphase ins Geschehen ein. Längst ist die gemeinsame Wohnung mit der gemeinsamen Geschichte zur Kampfzone geworden. Dabei ist der stets klamme und verschuldete Boris zwar ein liebevoller, aber auch unzuverlässiger Vater. Auf die gut organisierte Marie, die über ihre Abneigung gegenüber Boris keinen Hehl macht, ist hingegen Verlass. Sie ist aber auch rechthaberisch und pedantisch. Lafosse zeigt eindrücklich, wie es ist, wenn man nicht voneinander lassen kann, obwohl man es nicht mehr erträgt, sich nahe zu sein. Dabei erzählt «Die Ökonomie der Liebe» vom Ende einer Liebe und zeigt gleichzeitig, dass die Gefühle füreinander niemals gänzlich versiegen.
(SRF)
Mit "Die Ökonomie der Liebe" hat Regisseur Joachim Lafosse ein Kammerspiel über eine Familie realisiert, das für universelle Probleme unserer Gesellschaft steht: erhöhte Mietpreise, kurzlebige Beziehungen und Scheidungskinder. Uraufgeführt wurde der Film in Cannes 2016 bei der Quinzaine des Réalisateurs. Seine Deutschlandpremiere hatte er auf dem Filmfest München.
(arte)
Länge: ca. 100 min.
Deutscher Kinostart: 03.11.2016
Original-Kinostart: 08.06.2016 (B)
Deutsche TV-Premiere: 30.01.2019 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Joachim Lafosse
- Drehbuch: Fanny Burdino, Joachim Lafosse, Mazarine Pingeot, Thomas van Zuylen
- Produktion: Jacques-Henri Bronckart, Olivier Bronckart, Benoît Quainon, Sylvie Pialat, Gwennaëlle Libert, Sophie Casse, Toufik Ayadi, Nicolas Sacré, Les Films du Worso, Versus Production
- Kamera: Jean-François Hensgens
- Schnitt: Yann Dedet
- Regieassistenz: Alexandra Gayzal, Delphine Girard, Hélène Karenzo, François Parascan, Marie-Florence Roncayolo
- Ton: Marc Engels, Jean-Stephane Garbe, Thomas Gauder, Thibaud Rie, Olivier Struye