Eine Schuld aus der Vergangenheit und der tödliche Hass eines ehemaligen Mitschülers drohen das Leben des zunächst völlig arglosen Modefotografen Vincent für immer zu zerstören. Beruflich hat es Vincent gepackt, doch seine Ehe ist am Ende, und er bemüht sich um das Sorgerecht für seine Kinder. In diesem Moment taucht sein früherer Schulkamerad Plender auf und verstrickt ihn mit seinen Hilfsangeboten in ein Netz von Intrigen. Der gutsituierte Modefotograf Vincent Mandel (Yvan Attal) befindet sich mitten im Scheidungsprozess und kämpft um das Sorgerecht für seine Kinder. Seine Frau Hélène (Minna Haapkylä) will mit Sohn und Tochter das Land verlassen. Nun ist vorbildliches Benehmen gefragt, wenn er den Fall gewinnen möchte. Doch ausgerechnet in dieser schweren Phase holt ihn ein Schatten der Vergangenheit ein: Sein ehemaliger Mitschüler Plender (Clovis Cornillac) wurde als Konsequenz eines Streiches, den Vincent ihm gespielt hat, als Kind von einem Clochard missbraucht, wovon sich weder der Junge noch seine Mutter je ganz erholt haben. Der mittlerweile erwachsene Mann verdient seinen Unterhalt mit Erpressungsgeldern von hochpositionierten Herren, die er zuerst in eine Sexfalle lockt und dann mit Fotos terrorisiert. Von Rachegelüsten getrieben macht Plender es sich nun zur Aufgabe, das Leben seines ehemaligen Schulkameraden Vincent von Grund auf zu zerstören. Er verleitet ihn zu einer erotischen Begegnung mit der verführerischen Sofia (Olga Kurylenko) und hängt ihm dann den Mord an dem Model an. Mit seinen kleinen "Gefälligkeiten" verwickelt er Vincent mehr und mehr in ein Abhängigkeitsverhältnis, das ihn noch tiefer unter Mordverdacht bringt. Der einzige Beistand des Fotografen ist sein bester Freund und Anwalt Sam (Simon Abkarian), doch auch er wird bei dem Versuch, ihm zu helfen, von Plender aus dem Weg geräumt. Aber Vincent gibt nicht auf. Er kann den Staatsanwalt Cendras (Pierre Richard), ein weiteres Erpressungsopfer Plenders, überreden, ihm bei der Überführung des wahnsinnigen Mörders zu helfen. Dieser hat sich jedoch mittlerweile als vermeintlicher Freund in Vincents Familie eingeschlichen. Es beginnt ein grausamer Kampf auf Leben und Tod. Eric Barbiers Psychothriller "Die Schlange" versetzt den Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute in einen Zustand der Hochspannung. Mit seiner atemberaubend düsteren Inszenierung und seiner eindringlichen Besetzung erschafft Barbier eine dunkle, unheilvolle und absolut einzigartige Welt. Plender steht dabei durch seine ödipale Beziehung zur toten Mutter in der Tradition eines Norman Bates aus Alfred Hitchcocks "Psycho", besitzt jedoch die Grausamkeit und Genialität eines Hannibal Lecter und hat auch dessen untergründige sexuelle Ausstrahlung, der Vincents Frau beinahe erliegt. Barbier kreiert aus vertrauten Noir-Elementen wie der ungesühnten Schuld, der Femme Fftale, der Ausweglosigkeit und dem Moloch Großstadt ein neuzeitliches erotisches Film-Noir-Meisterwerk. Die Hauptdarsteller Yvan Attal ("Die Dolmetscherin", 2004; "München, 2006; "Rush Hour 3", 2007, "Do not Disturb", 2012 - Regie und Darsteller) und Clovis Cornillac ("Mathilde - eine große Liebe", 2004, "Kommissar Bellamy", 2009) waren Eric Barbiers erste Wahl. Privat sind die beiden befreundet, und die einzigartige Chemie zwischen ihnen macht ihr tödliches Psycho-Duell umso faszinierender. Olga Kurylenko ist wie geschaffen für die Rolle der geheimnisvoll-verführerischen Femme fatale. An der Seite von Daniel Craig brillierte die Russin 2008 im Bond-Film "Ein Quantum Trost". Aber auch in anderen Genres ist sie präsent, wie in dem Historienfilm "Centurion" (2010), dem Science-Fiction-Thriller "Oblivion" (2013) und dem Fantasyfilm "Vampire Academy" (2014). Das i-Tüpfelchen bildet Pierre Richard als Staatsanwalt Cedras, der Filmliebhabern als der "große Blonde mit dem schwarzen Schuh" bekannt sein dürfte.
(ZDF)
Länge: ca. 116 min.
Original-Kinostart: 10.01.2007 (F)
Deutsche TV-Premiere: 12.07.2010 (ZDFneo)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Eric Barbier
- Drehbuch: Eric Barbier, Tran-Minh Nam
- Produktion: Olivier Delbosc, Eric Jehelmann, Marc Missonnier, Pierre Rambaldi, Eric Zaouali, Edouard Decker, Julien Flick, Thibault Mattel, François Pascaud, Damien Saussol, Hélène Serra
- Musik: Renaud Barbier
- Kamera: Jérôme Robert
- Schnitt: Véronique Lange
- Szenenbild: Valérie Chemain
- Maske: Alexis Kinebanyan
- Regieassistenz: Eric Bartonio, Eloïse de Beaucourt, Philippe Larue, Colombe Savignac
- Ton: Selim Azzazi
- Spezialeffekte: Lucie Bories
- Stunts: Gaëlle Cohen