Der 16-jährige Tristan haut von zu Hause ab. Um ihn zurückzuholen, greift die verzweifelte Mutter zu einer List: Sie kramt zwei ihrer verflossenen Liebhaber hervor und erzählt jedem, er sei Tristans Vater. Ohne voneinander zu wissen, machen sich der leicht depressive Ex-Lehrer Francois und der grobschlächtige Journalist Jean auf die Suche nach dem Ausreißer. Dabei laufen sie sich zwangsläufig über den Weg und müssen gemeinsam manch handfeste Auseinandersetzung bestehen. Seit zwei Wochen ist der 16-jährige Tristan (Stéphane Bierry) aus Paris verschwunden - gemeinsam mit seiner etwas älteren Freundin Michele (Florence Moreau). Seine Mutter Christine (Anny Duperey) erfährt zwar von Micheles Vater (Maurice Barrier), dass sich die beiden in Nizza aufhalten, doch an einer Suche ist er nicht interessiert. Die verzweifelte Mutter kommt deshalb auf eine verrückte Idee: Sie erzählt ihrem einstigen Liebhaber Jean Lucas (Gérard Depardieu), dass er einen Sohn habe und bittet ihn, bei der Suche zu helfen. Jean lehnt ab, da er als Journalist gerade an einem spektakulären Fall von Casino-Kriminalität recherchiert. Christine gibt nicht auf und ruft bei Francois (Pierre Richard) an, einer anderen Jugendliebe. Der immer leicht depressive Ex-Lehrer will sich gerade das Leben nehmen, doch die Nachricht, er habe einen Sohn, weckt seine Lebensgeister. Begeistert begibt er sich nach Nizza, um Tristan zu suchen. Dort ist im Zuge seiner Recherchen auch Jean eingetroffen, der sich nun doch um "seinen" Sohn kümmern will. Beide suchen nacheinander Micheles genervten Vater auf. Als sie sich wenig später begegnen, wundern sie sich, dass sie beide auf der Suche nach ihrem unbekannten Sohn sind, um festzustellen, dass es sich um denselben Jungen handelt. Schließlich landen sie gemeinsam in der Kneipe "Rocker's", wo sie tatsächlich Tristan und Michele finden. Das Mädchen liebt inzwischen einen anderen, die Rocker wollen Tristan loswerden. Als Tristan erfährt, dass einer von beiden sein Vater sein soll und es inzwischen beide sein wollen, beginnt eine Odyssee der drei, von handfesten Prügeleien begleitet. Dumm nur, dass ihnen zwei Handlanger (Philippe Khorsand, Jean-Jacques Scheffer) des Casino-Bosses Rossi auf den Fersen sind und Jeannot (Roland Blanche), ein Informant für Jeans Recherchen, auftaucht. Unglücklicherweise gerät er an Francois, der ihn für einen seelenverwandten Depressiven hält. Deshalb wirft Francois auch das Rossi belastende Material kurzerhand in eine Mülltonne, um es dann vereint mit Tristan und Jean fieberhaft zu suchen. Das Väter-Problem löst Tristan, der sich als heller Kopf erweist, auf eine ganz clevere Weise. Eine Actionkomödie mit französischem Charme, die ihren Witz und ihre Unterhaltsamkeit neben einem guten Drehbuch vor allem dem Komikerpaar Pierre Richard und Gérard Depardieu verdankt. Die Frankfurter Rundschau lobte: "Aus den Reibungen und Kontrasten der Figuren, aus ihrer eifersüchtigen Spitzfindigkeit, aus der spielerischen Brechung ihres Typs ... schlagen immer neue Funken". Ein Filmspaß, der auch in der DDR sehr populär war. In der Rolle der Mutter Christine ist Anny Duperey zu sehen, die am 28. Juni ihren 70. Geburtstag feiert. Die französische Schauspielerin wurde von Jean-Luc Godars entdeckt und startet 1966 unter seiner Regie ihre Filmkarriere in "Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß". An der Seite von Pierre Richard, Brigitte Bardot und Claude Jade spielt sie anfangs in Unterhaltungsfilmen, später wird sie vorwiegend für rätselhafte Rollen besetzt. Auch als Autorin einfühlsamer Romane und Erzählungen hat sie Erfolg und wird 2012 von der französischen Regierung in den Rang eines Ritters der französischen Ehrenlegion erhoben. (86 Min.- Zum 70. Geburtstag von Anny Duperey am 28.6.).
(MDR)
Länge: ca. 92 min.
Deutscher Kinostart: 19.10.1984
Original-Kinostart: 23.11.1983 (F)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Francis Veber
- Drehbuch: Francis Veber
- Produktion: Jean-Claude Bourlat, Gérard Depardieu, Pierre Richard, Francis Veber, Jean-Yves Asselin, DD Productions, EFVE, Fideline Films
- Musik: Vladimir Cosma
- Kamera: Claude Agostini
- Schnitt: Marie-Sophie Dubus
- Maske: Thi-Loan Nguyen
- Kostüme: Corinne Jorry
- Regieassistenz: Francis De Gueltz
- Ton: Bernard Aubouy
- Distribution: Concorde Home Entertainment, EuroVideo