Die Liebe von Ric und Klaus ist noch ganz frisch. Die junge Arbeiterin und der Student freuen sich auf ihre Reise nach Krakau. Dank der Gastfreundschaft eines polnischen Ehepaars finden die beiden unkompliziert Unterkunft in einer Privatwohnung. Glücklich genießen sie die ersten Tage in Krakau, stürzen sich in die besondere Atmosphäre der Stadt. Sie erleben das ausgelassene Treiben der Studenten während des traditionellen Festes Juvenalia, sind Zeugen einer kirchlichen Prozession mit dem Krakauer Kardinal und finden in Gesprächen immer wieder Spuren der Vergangenheit. Doch nach dem ersten Taumel entdecken die Beiden auch, wie unterschiedlich ihre Lebensauffassungen sind. In dieser fremden Umgebung sieht Ric plötzlich ihre Beziehung zu Klaus in einem neuen Licht. Sie spürt, wie anders er auf alles reagiert, fühlt sich verletzt durch seine Maßregelungen, seine überlegene Art. Die Kompliziertheit ihrer Beziehung wird ihr deutlich, intellektuell wird sie ihm nie gewachsen sein. Als es zum Streit kommt und Ric glaubt, Klaus sei davongelaufen, sucht sie ihn voller Panik. Egon Günthers eigenwillige ästhetische Sprache, ein dokumentarischer Stil, der mit improvisierten Szenen den Blick des Publikums für die Wirklichkeit schärfen will, erzeugte seinerzeit Anstoß bei der Zensurbehörde. "Die Schlüssel" bleibt bis heute ein besonders sehenswerter Ausnahmefilm über ein ungleiches Paar, Liebe und Ethos. In den Hauptrollen beeindrucken Jutta Hoffmann und Jaecki Schwarz. In der Reihe "rbb retro" sendet das rbb Fernsehen am kommenden Freitag (03.04.) um 22:00 Uhr den DEFA-Film "Der nackte Mann auf dem Sportplatz" (1974) von Regisseur Konrad Wolf mit Kurt Böwe und Ursula Karusseit in den Hauptrollen.
(rbb)
Länge: ca. 93 min.
gezeigt bei: rbb retro (D, 2020)
Cast & Crew
- Regie: Egon Günther
- Drehbuch: Helga Schütz, Egon Günther
- Produktion: Heinz Fröhlich, Wolfgang Lange, Hans Mahlich, KAG "Berlin"
- Produktionsfirma: DEFA
- Musik: Czesław Niemen
- Kamera: Erich Gusko
- Schnitt: Rita Hiller
- Regieassistenz: Elke Niebelschütz
- Ton: Edgar Nitzsche, Gerhard Ribbeck