Der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm hat den Völkermord im sudanischen Darfur im Fokus - gesehen mit den Augen eines amerikanischen Zeitzeugen, des ehemaligen US-Marinehauptmanns Brian Steidle. 2002 wurde Steidle in den Sudan geschickt, um die Rolle eines neutralen Beobachters zu spielen. Dabei war er mit unsäglichem Leid konfrontiert. Auf sich allein gestellt und unbewaffnet - nur mit einer Kamera ausgerüstet - dokumentierte Steidle in entlarvenden Bildern die grauenvolle Entwicklung des blutigen Konflikts. Dort, wo es keine Journalisten gibt, erlebt er mit, wie die berittene Dschandjawid - arabischstämmige, von der Regierung rekrutierte Milizen - in die Dörfer einfällt, die afrikanischen Bewohner niedermetzelt und deren Frauen vergewaltigt, bevor auch sie getötet werden. Steidle erzählt rückblickend von dem Alptraum, den er sah und dokumentierte, von der ohnmächtigen Wut, die ihn ob seiner Hilflosigkeit befiel, weil er den Massakern nichts entgegensetzen konnte. Das geschieht mittels Interviews, Videoaufzeichnungen und Tonaufnahmen, komplettiert durch neuestes Filmmaterial aus Darfur. Aber nicht nur der blutige Konflikt, auch der Mut und der Lebenswille Einzelner werden gezeigt - Gespräche mit Flüchtlingsfamilien und mit einem Überläufer der Dschanjawid-Milizen machen dies deutlich. Experten wie John Prendergast von der "International Crisis Group", der "New York Times"-Reporter Nicolas Krystof, Nobelpreisträger Elie Wiesel und Luis Ocampo, Chef-Ankläger des Internationalen Strafgerichtshofs kommen ebenfalls zu Wort.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 85 min.
Deutscher Kinostart: 28.08.2008
Internationaler Kinostart: 11.04.2008 (GB)
Deutsche TV-Premiere: 18.01.2009 (Bayerisches Fernsehen)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Ricki Stern, Anne Sundberg
- Drehbuch: Ricki Stern, Anne Sundberg
- Produktion: Break Thru Films, Eileen Haag, Ira Lechner, Cristina Ljungberg, Ricki Stern, Anne Sundberg, Gretchen Wallace, Jane Wells
- Musik: Paul Brill
- Kamera: Phil Cox, Tim Hetherington, William Rexer, Jerry Risius, Anne Sundberg, John Keith Wasson
- Schnitt: Joey Grossfield