Marcia Romano stellt in "Die Zeit danach" dar, wie eine konkrete Sucht sich verändern und zu einer anderen, abstrakten Sucht werden kann. Die Welt in ihrem Film besteht aus zwei gegenüberliegenden Wohnungen, die sich ähneln, gleichzeitig aber sehr unterschiedlich sind. In einem ähnlichen Verhältnis stehen auch die Schwestern zueinander: Aurore scheint eine unvollendete Version der älteren Schwester zu sein, die sehr weiblich und extravertiert ist, während sie selbst verschlossen ist und ihrer Weiblichkeit keinen Platz einräumt. Als die ältere Schwester anfängt sich zu isolieren, wandeln sich die Rollen und Aurore beginnt in das Leben der Schwester einzugreifen, genau wie diese es zuvor mit ihr gemacht hat. Ein Loch in der Wand zwischen den beiden Wohnungen wird schließlich zu der einzigen Verbindung zwischen den Wohnungen und ihren Bewohnerinnen. Marcia Romanio wurde 1971 in Argentinien geboren kam mit acht Jahren nach Frankreich. Dort widmete sie sich in ihrem Filmstudium insbesondere der Drehbuchentwicklung. In den letzten zehn Jahren arbeitete sie mit François Ozon, Xavier Giannoli, Emmanuel Bourdieu und weiteren bekannten Regiseuern bei der Drehbuchentwicklung zusammen. Mit Bourdieu gewann sie 2001 für "Candidature" die französische Kurzfilm-Auszeichnung Lutin du Court métrage. 2006 erhielt sie in Cannes den SACD Screenwriting Award für "Poison Friends". Nach dem Dokumentarfilm "Das bisschen Haushalt", einer Koproduktion von ARTE, ist "Die Zeit danach" Marcia Romanos erstes fiktionales Werk.
(arte)
Länge: ca. 35 min.
Deutsche TV-Premiere: 02.10.2011 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Marcia Romano
- Drehbuch: Marcia Romano, Benoit Sabatier
- Produktion: Marianne Slot, Slot Machine
- Kamera: Marie Spencer
- Schnitt: Florence Bresson;