Originalpremiere: 2002
07.10.2004
FSK 12
Zwei kleine Zwillingsschwestern, die sich innig lieben, werden nach dem Tod des Vaters grausam voneinander getrennt. Lotte, an Tuberkulose erkrankt, kommt zur gutbürgerlich-liberalen Verwandtschaft in den Niederlanden, die gesunde Anna wird von den direkten Verwandten, katholischen Bauern aus Bamberg, aufgenommen. Während die kranke Lotte liebevoll umsorgt wird und die Annehmlichkeiten einer großbürgerlichen Erziehung genießt, muss Anna von früh bis spät schuften. Um ihren Schulbesuch zu verhindern, lassen ihre Stiefeltern sie gar für schwachsinnig erklären. Der jähzornige Onkel Heinrich, ein Nazigegner, prügelt Anna halb tot, als die inzwischen Herangewachsene mit einem jungen SA-Mann flirtet. Als Dienstmädchen gelangt Anna schließlich auf das Gut der blaublütigen Nazi-Anhängerin Charlotte von Falkenau, wo sie ein kleines Glück zu finden glaubt. Lotte, die studiert und sich mit dem jüdischen Musiker David verlobt hat, entdeckt inzwischen, dass all ihre Briefe an Anna nie abgeschickt wurden. Es gelingt ihr, die geliebte Schwester in Deutschland zu besuchen, doch die Wiedersehensfreude wird bereits von tief sitzenden Vorurteilen getrübt. Bei Kriegsende erfährt Lotte, deren Verlobter im KZ Auschwitz ermordet wurde, dass Anna mit einem SS-Offizier verheiratet war. Sie glaubt, ihre Zwillingsschwester sei auch ein Nazi und will fortan nichts mehr mit ihr zu tun haben ...
(SWR)