Weiterer Titel: Glaubensfrage
05.02.2009
Deutsche TV-Premiere: 15.05.2010 (Sky Cinema)
FSK 6
Die Nonne Schwester Aloysius Beauvier ist Direktorin einer katholischen Schule in der irisch-italienisch geprägten Bronx der 1960er-Jahre. Ihr eisenhartes Regime basiert auf Einschüchterung, Disziplin und Angst. Damit steht ihre Haltung im krassen Gegensatz zu derjenigen des Gemeindepriesters, Father Flynn . Dieser ist ein Anhänger des offenen Gedankenaustauschs und spricht in seinen Predigten über den Zweifel und das Recht, Fragen zu stellen. Bei seinen Schäfchen ist der charismatische, weltoffene und reformfreudige Flynn überaus beliebt. Geradezu rührend kümmert er sich um den ersten schwarzen Schüler der Schule, den zwölfjährigen Donald Miller , der von seinen neuen Mitschülern sehr schlecht behandelt wird. Donalds Lehrerin, die junge Schwester James , hält Flynns Verhältnis zu dem Schüler für suspekt.
Als sie Donald eines Tages nach einem Treffen mit dem Pater in einer besonders aufgewühlten Stimmung antrifft und sie eine Alkoholfahne an ihm wahrzunehmen glaubt, wendet sie sich mit ihrem Verdacht an die Direktorin. Da dieser der lebenslustige, sich mit kontroversen Glaubensfragen auseinandersetzende Geistliche schon lange ein Dorn im Auge ist, setzt sie jetzt die Puzzleteile ihrer eigenen Beobachtungen nach ihrer Vorstellung zusammen und kommt zu der Überzeugung, dass Pater Flynn sich an dem Knaben vergangen hat.
Obwohl sie keinerlei handfeste Beweise hat, startet die Schulleiterin eine Kampagne gegen den Priester, um seinen Hinauswurf zu erreichen. Während Schwester James inzwischen längst von Zweifeln geplagt wird und sich der Verdacht auch in inquisitorisch geführten Befragungen nicht erhärten lässt, hält Schwester Aloysius unbeirrt an ihrer Überzeugung fest.
John Patrick Shanleys Drama wurde 2004 uraufgeführt und erhielt neben dem renommierten Pulitzerpreis viele weitere Auszeichnungen. Die «NZZ» würdigte die Verfilmung wie folgt: «Meisterlich hat Shanley bei seiner Adaption den Zweifel, der im Zentrum dieser Ergründung menschlicher Regungen steht, auch zum inszenatorischen Prinzip gemacht. Denn Pädophilie, Homosexualität und Rassenhass, die Kernthemen des Dramas, werden nie dezidiert angesprochen, wodurch sich die Unbestimmtheit, worum es in Wirklichkeit geht und woran man glauben soll, auf das Publikum überträgt. Dieses ist gefordert, sich aus Andeutungen, Vermutungen, Meinungen und seinen eigenen Beobachtungen ein Urteil zu bilden und so die Wirkungsmacht des Zweifels zu erfahren.»
Autor John Patrick Shanley adaptierte sein mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnetes Broadway-Stück «Doubt» selbst für das Kino. Unter seiner Regie spielen Meryl Streep, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams und Viola Davis. Sie alle wurden für einen Oscar nominiert. Eine fünfte Oscarnomination gab es für das Drehbuch.
Schweizer Radio und Fernsehen zeigt den vielfach preisgekrönten Film in Zweikanalton deutsch/englisch.
Als sie Donald eines Tages nach einem Treffen mit dem Pater in einer besonders aufgewühlten Stimmung antrifft und sie eine Alkoholfahne an ihm wahrzunehmen glaubt, wendet sie sich mit ihrem Verdacht an die Direktorin. Da dieser der lebenslustige, sich mit kontroversen Glaubensfragen auseinandersetzende Geistliche schon lange ein Dorn im Auge ist, setzt sie jetzt die Puzzleteile ihrer eigenen Beobachtungen nach ihrer Vorstellung zusammen und kommt zu der Überzeugung, dass Pater Flynn sich an dem Knaben vergangen hat.
Obwohl sie keinerlei handfeste Beweise hat, startet die Schulleiterin eine Kampagne gegen den Priester, um seinen Hinauswurf zu erreichen. Während Schwester James inzwischen längst von Zweifeln geplagt wird und sich der Verdacht auch in inquisitorisch geführten Befragungen nicht erhärten lässt, hält Schwester Aloysius unbeirrt an ihrer Überzeugung fest.
John Patrick Shanleys Drama wurde 2004 uraufgeführt und erhielt neben dem renommierten Pulitzerpreis viele weitere Auszeichnungen. Die «NZZ» würdigte die Verfilmung wie folgt: «Meisterlich hat Shanley bei seiner Adaption den Zweifel, der im Zentrum dieser Ergründung menschlicher Regungen steht, auch zum inszenatorischen Prinzip gemacht. Denn Pädophilie, Homosexualität und Rassenhass, die Kernthemen des Dramas, werden nie dezidiert angesprochen, wodurch sich die Unbestimmtheit, worum es in Wirklichkeit geht und woran man glauben soll, auf das Publikum überträgt. Dieses ist gefordert, sich aus Andeutungen, Vermutungen, Meinungen und seinen eigenen Beobachtungen ein Urteil zu bilden und so die Wirkungsmacht des Zweifels zu erfahren.»
Autor John Patrick Shanley adaptierte sein mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnetes Broadway-Stück «Doubt» selbst für das Kino. Unter seiner Regie spielen Meryl Streep, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams und Viola Davis. Sie alle wurden für einen Oscar nominiert. Eine fünfte Oscarnomination gab es für das Drehbuch.
Schweizer Radio und Fernsehen zeigt den vielfach preisgekrönten Film in Zweikanalton deutsch/englisch.
(SRF)
"Glaubensfrage" basiert auf dem Theaterstück von John Patrick Shanley, in dem der Regisseur Ereignisse seiner Kindheit an einer streng katholischen Schule verarbeitet. Schwester Aloysius stellt eine Mischung der Charaktere verschiedener Nonnen dar, denen er in seiner Schulzeit begegnet ist. Um sich bestmöglich auf ihre Rollen vorzubereiten, verbrachte sowohl Meryl Streep als auch Philip Seymour Hoffman einige Zeit mit Geistlichen. Das Drama wurde für fünf Oscars nominiert und erhielt weitere Nominierungen für den Golden Globe und den BAFTA Award.
(arte)