Drachen ihr Mythos lebt bis heute und zieht sich durch fast alle Kulturen der Welt. Doch wie ist unser Bild vom Drachen entstanden? Warum werden die europäischen Vertreter stets als blutrünstige Bestien dargestellt, die es zu vernichten gilt, während ihre asiatischen Vettern Glück und Wohlstand symbolisieren? In China sind Drachen farbenfrohe Wesen, die nicht in erster Linie mit Zerstörung und Leid in Verbindung gebracht werden. Viele glauben, dass Funde von Dinosaurierknochen die Fantasie der Chinesen beflügelt haben. Noch heute werden diese Fossilien als Drachenzähne auf asiatischen Märkten gehandelt. Ihnen werden heilbringende Eigenschaften zugesprochen. Der westliche Drache hingegen gilt seit jeher als gewalttätiges Wesen, als Symbol des Bösen und des Chaos, ihm mussten Jungfrauen geopfert werden, und sein feuriger Atem verwüstete ganze Landstriche. Zahllose Legenden berichten von mutigen Rittern, die auszogen, um gegen Drachen zu kämpfen. So auch der junge Siegfried aus der Nibelungen-Sage. Nach seinem Sieg badet er im Blut der Bestie, um unverwundbar zu werden. So unterschiedlich Drachen auch sein mögen, ihr Mythos existiert überall auf der Welt: von der Götterwelt der Pharaonen bis nach China, von den Wikingern zu den Ureinwohnern Australiens, von den Mayas bis ins alte Rom. Der Film führt rund um den Globus und zeigt in direkten Vergleichen die verblüffende Ähnlichkeit zwischen unserer Vorstellung vom Drachen und den heute lebenden Reptilien. Vielleicht hat sogar eine Begegnung zwischen Menschen und einer bizarr geformten Riesenechse zum Drachenmythos geführt? Spannende Legenden, aufwendige Computeranimationen und hochwertige Tieraufnahmen entführen den Zuschauer in die geheimnisvolle Welt der Drachen.
(NDR)
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 28.12.2002 (NDR)
gezeigt bei: Expeditionen ins Tierreich (D, 1965)
Cast & Crew
- Regie: Ameneh Enayat, Carl Hall
- Drehbuch: Ameneh Enayat, Carl Hall