Zwei Kronprinzen, zwei Weltreiche – und zwei vollkommen unterschiedliche Dramen in schicksalhafter Verbindung zueinander: Rudolf von Österreich und Wilhelm von Preußen. Beide Prinzen leiden unter der ihnen von ihrer Familie zugedachten Rolle. Sie sind gewissermaßen verdammt, eine Welt aufrechtzuerhalten, die im Begriff ist unterzugehen. Beide müssen Traumata aus der Kindheit erdulden – das verbindet sie. Auf der anderen Seite trennend sind ihre politischen Ziele und Weltanschauungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Mit der Neuproduktion "Duell der Kronprinzen" zeigt "Universum History" am Dienstag, dem 20. Dezember 2022, um 21.05 Uhr in ORF 2 ein opulentes Dokudrama über zwei nahezu gleichaltrige Erben europäischer Kaiserhäuser, die aber völlig unterschiedliche Wege gehen – für den einen mündet dieser in persönlichem Triumph, für den anderen in einer Tragödie. Unter der Regie von Iris Fegerl, die auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet, und Reinhold Bilgeri (szenische Regie) agieren in den Hauptrollen Markus Freistätter ("Vienna Blood", "Soko Donau") als Rudolf von Österreich, Ferry Öllinger ("Soko Donau") als Kaiser Franz Joseph und Raphael Nicholas als Wilhelm von Preußen. "Duell der Kronprinzen – Rudolf von Österreich und Wilhelm von Preußen" entstand als Koproduktion von ORF, ZDF/ARTE, epo-film und Westend Film, gefördert von Filmfonds Wien, Filmförderung Niederösterreich, Fernsehfonds Austria mit Unterstützung von ORF-Enterprise. Rudolf von Österreich muss ertragen, dass sein unnahbarer Vater Kaiser Franz Joseph mit seinen intellektuellen Aktivitäten nicht viel anfangen kann. Bei Wilhelm von Preußen wiederum sind es die überhöhten Erwartungen seiner Mutter, Kronprinzessin Victoria, denen er trotz aller Bemühung nicht gerecht werden kann. Beide Prinzen wachsen mit dem Gefühl auf, dass man ihnen die Kaiserwürde nicht zutraut. Ihre Kindheit und Jugendjahre fallen in eine turbulente Zeit: In der Schlacht von Königgrätz 1866 besiegt Preußen Österreich und begründet später das Deutsche Kaiserreich. Wenige Jahre danach werden die beiden Reiche dennoch Bündnispartner. Als Symbol dafür sollen auch Wilhelm und Rudolf, die fast gleich alt sind, Freundschaft schließen. Später, als junge Männer, könnten ihre Ziele und Weltanschauungen unterschiedlicher nicht sein: Der liberale Rudolf hat die Vision eines vereinten Europas. Der konservative Wilhelm hingegen will vor allem sein eigenes Reich stärken und autoritär regieren. Für das Drehbuch und die Gesamtregie zeichnet Iris Fegerl verantwortlich: "Der Film erzählt vom Schicksal zweier Thronerben, die nach außen hin glänzen und funktionieren müssen, innerlich aber durch die Erziehung der Eltern zerrüttet sind." Die hochwertigen Reenactments wurden von Reinhold Bilgeri realisiert: "Wir möchten die seelischen Labyrinthe dieser beiden Männer zeigen, von denen die große Welt da draußen nicht viel wusste." "Universum History"-Chefin Caroline Haidacher: "Das Team rund um Iris Fegerl, Reinhold Bilgeri und Heinrich Mayer-Moroni wagt einen neuen und besonders spannenden Blick auf einen der bekanntesten Habsburger – Kronprinz Rudolf. Die Beziehung zu seinem Rivalen Wilhelm von Preußen steht im Mittelpunkt dieser Dokumentation, die vor allem die Persönlichkeitsentwicklung der beiden Kronprinzen analysiert." epo-film-Producer Heinrich Mayer-Moroni: "Diese Dokumentation beschäftigt sich mit der Beziehungsgeschichte der Prinzen Rudolf von Österreich und Wilhelm von Preußen im Kontext der Bündnishistorie zwischen dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn."...
(ORF)
Weiterer Titel: Wilhelm und Rudolf - Die verfeindeten Prinzen
Länge: ca. 45 min.
Deutsche TV-Premiere: 05.08.2023 (arte)
gezeigt bei: Universum History (A, 2013)
Cast & Crew
- Regie: Iris Fegerl, Reinhold Bilgeri
- Drehbuch: Iris Fegerl
- Produktion: WestEnd Films, Filmfonds Wien, Fernsehfonds Austria, ORF Enterprise
- Produktionsfirma: ORF, ZDF, ARTE, EPO-Film
- Kamera: Philipp Kaiser, Reinhold Bilgeri
- Schnitt: Michael Farquharson, Thomas Ilg