Originalpremiere: 2006
23.11.2006
FSK 12
In einer kleinen Kurstadt im Schwarzwald betreibt der dicke und schüchterne Meisterkoch Gregor ein kleines erlesenes Restaurant. Dort zelebriert er seine "cucina erotica" für ein ausgesuchtes Gourmetpublikum. Seine karge Freizeit verbringt Gregor im biederen Kurcafé des Städtchens. Der Kaffee schmeckt lausig, doch die Kellnerin Eden ist hübsch. Allerdings ist sie schrecklich gekleidet und altbacken frisiert. Eden weiß, dass Gregor sie beobachtet, und lässt ihn schnippisch abblitzen. Er wirft ihr daraufhin stotternd das Einfallslose ihrer Kellnerinnentracht vor, den Geruch von altem Kaffee und den mittelmäßigen Kuchen, den sie zu den steifen Gästen trägt. So lernen sich Eden und Gregor kennen. Eden ist verheiratet, ihre kleine Tochter heißt Leonie. Leonie kam mit dem Down-Syndrom zur Welt. Zu Leonies fünftem Geburtstag backt Gregor einen Kuchen, der mit selbst gemachten Pralinen dekoriert ist. Der Geschmack dieser Pralinen versetzt Leonie in einen Taumel der Begeisterung, doch die Verwandten sehen darin nur einen Anfall des behinderten Kindes. Erst als Eden selbst eine dieser Pralinen kostet, ahnt sie, dass Leonie mit Hilfe dieser Pralinen im Paradies war. Noch in der gleichen Nacht fährt Eden zu Gregor, dringt in seine Küche ein und bittet ihn um mehr Pralinen. Doch Gregor hat keine mehr. Als er kurz die Küche verlässt, isst Eden wie im Rausch Gregors Kochtöpfe leer. So lernt Eden Gregors Essen kennen - und schon bald lieben. Ohne dass ihr Mann es weiß, besucht sie Gregor regelmäßig nachts in seiner Küche, wo sie in die sinnliche Welt des Geschmacks eintaucht. Die platonischen Genießertreffen reißen beide aus ihrem gleichförmigen Alltag und Gregors Kochkünste lassen Edens Ehe wieder aufblühen, während Gregor seine Verliebtheit durch immer meisterlichere Gerichte sublimiert. Als Xaver von Edens nächtlichen Ausflügen erfährt, erschwindelt er sich einen Platz im immer ausgebuchten Restaurant und wird wie Eden von Gregors Küche verzaubert. Plötzlich wird Xaver klar, dass er handeln muss, wenn er seine Frau nicht verlieren will.
(arte)