Seit seiner ersten zufälligen Begegnung mit der bürgerlichen Emilia Galotti ist der labile und egozentrische Prinz von Guastalla von dem Gedanken besessen, dieses Mädchen zu besitzen. Als er von ihrer unmittelbar bevorstehenden Hochzeit mit dem Grafen Appiani erfährt, gibt er seinem intriganten Kammerherrn Marinelli freie Hand, alles zu tun, um die Heirat zu verhindern. Dieser lässt das Paar auf dem Weg zur Trauung überfallen und Appiani ermorden. Emilia wird zusammen mit ihrer Mutter, Claudia Galotti, auf des Prinzen Schloss in scheinbare Sicherheit gebracht. Durch die Ereignisse völlig verstört, ergibt sie sich zunächst beinahe willenlos in ihr Schicksal. Als sie den wirklichen Sachverhalt erahnt, fürchtet sie um ihr Seelenheil und glaubt, ihre Ehre nur durch den Tod retten zu können. Zwischen Morgen und Nachmittag verkehrt sich auf katastrophale Weise Glück in Unglück, Hoffnung in Verzweiflung, Vernunft in Wahnsinn. Zeitknappheit ist das entscheidende Handlungsmotiv, Zeitgewinn das entscheidende Handlungsziel des Prinzen von Guastalla. Regisseur Michael Thalheimer hat das Stück auf 80 Minuten gekürzt. Er reduziert, verdichtet und verfeinert seine Inszenierung so lange, bis eine Essenz übrig bleibt.
(ZDF)
Länge: ca. 80 min.
Deutsche TV-Premiere: 12.10.2002 (3sat)
Cast & Crew
- Regie: Michael Thalheimer
- Drehbuch: Gotthold Ephraim Lessing
- Produktionsfirma: ZDF
- Musik: Bert Wrede
- Kamera: Hannes Rossacher