Originalpremiere: 19.06.1955
FSK 12
Am Morgen des 20. Juli 1944 werden die Weichen für den von langer Hand geplanten Staatsstreich und das Attentat auf Hitler gestellt, von dem sich die Verschwörer die Rettung Deutschlands und die Beendigung des Krieges erhoffen. Generaloberst a. D. Beck, der bis zu den geplanten Neuwahlen als provisorisches Staatsoberhaupt eingesetzt werden soll, bereitet die Proklamation zur Machtübernahme nach Hitlers Tod vor. Generaloberst a. D. Hoepner fährt zu General Olbricht, um von den Räumen des OKH (Oberkommando des Heeres) in der Bendlerstraße aus, die Aktionen zu leiten. Um 10:30 Uhr fliegt Oberst Graf Schenk von Stauffenberg mit seinem Adjutanten und Vertrauten von Haeften zu der von Hitler angesetzten Lagebesprechung in dessen Hauptquartier "Wolfsschanze" in Ostpreußen, in seiner Tasche eine Bombe mit Zeitzünder, ein englisches Modell von höchster Zuverlässigkeit. Ohne Schwierigkeit passieren sie alle Wachen. Von Fellgiebel, Chef der Nachrichtenzentrale in der "Wolfsschanze" und Mitverschworener, erfährt Stauffenberg, dass ausgerechnet heute die Besprechung nicht im Bunker, sondern in der Kartenbaracke abgehalten wird. Ein kleiner Nachteil, doch bestimmt kein gravierender, beruhigt er sich. Zehn Minuten später verlässt Stauffenberg wie abgemacht die Baracke, nachdem er seine Tasche ganz in der Nähe des Führers unter dem Tisch platziert hat. Dass sie ein Offizier wenig später als störend weiterschiebt, bekommt er natürlich nicht mit. Kaum haben von Haeften und der Oberst das wartende Auto bestiegen, erschüttert eine Detonation die Luft, eine Stichflamme schießt hoch. Für sie steht fest, dass Hitler den Anschlag nicht überlebt haben kann. Sie fliegen direkt nach Berlin zurück. Auch Fellgiebel vernimmt die Detonation. Ebenfalls des Erfolgs sicher, setzt er sich gemäß Plan über Funk mit der Bendlerstraße in Verbindung. Die Parole lautet: "Übung abgelaufen". Sofort danach schaltet er ab. Doch die Verständigung hat nicht funktioniert. Olbricht zögert, die geplante Aktion "Walküre" in Gang zu setzen: Mit ihr werden sämtliche in Berlin stationierten Kampfeinheiten mobilisiert, um "innere Unruhen zu unterdrücken", sämtliche Dienststellen der NSDAP, der Gestapo und des Sicherheitsdienstes besetzt, alle Parteifunktionäre bis in die höchsten Stellen verhaftet, die Wachmannschaften in den Konzentrationslagern gefangen genommen - so soll das Procedere sein. Als Stauffenberg in der Bendlerstraße eintrifft, ist er außer sich, dass die Aktion noch nicht angelaufen, dass die Telefon- und Funkzentrale noch nicht besetzt, der Rundfunk noch nicht in der Hand seiner Leute, Goebbels noch nicht ausgeschaltet ist. Er versichert, dass Hitler tot sein müsse, dass er nicht überlebt haben könne. Olbricht gibt endlich den Befehl "Walküre" weiter. Damit sind die Würfel gefallen. Als sich das Gerücht, Hitler habe das Attentat nahezu unverletzt überlebt, zur Wahrheit verdichtet, ist es zu spät "Walküre" abzublasen.
(MDR)