Um 1950 in Ahlsrund, einer Stadt an der ostdeutschen Ostseeküste: Der ,,falsche" Arzt Dr. Müller alias Friedel Walter stellt sich den Behörden. Er hat jahrelang als Arzt gearbeitet, ohne einer zu sein. Ein klarer Fall, denkt der Staatsanwalt, doch der Ratsvorsitzende Mehlin belehrt ihn eines Besseren. Mehlin ist Walter schon einmal begegnet, 1941, als er aus dem Konzentrationslager geflohen und schwer verwundet war. Damals bat die Widerstandskämpferin Irene ihren Freund, den ehemaligen Medizinstudenten Walter, der unter den Nazis nicht weiterstudieren wollte und nun als ,,Entertainer" in einem Wehrmachtskasino arbeitete, dem Genossen zu helfen. Später kam Walter als Sanitäter an die Front, wurde von den Briten gefangen genommen und versehentlich unter dem Namen des gefallenen ,,Dr. Müller" registriert. Er klärte den Irrtum nicht auf, denn er bedeutete Entlassung. Als er nach Ahlsrund zurückkehrte, um seine Irene zu suchen, wurde er wieder ohne sein aktives Zutun als ,,Arzt" dringend gebraucht. Irene fand er vorerst nicht. Im Krankenhaus, das Professor Beheim leitete, machte er die Bekanntschaft mit dem schwierigen Patienten Max Kerster. Der einstige Widerstandskämpfer lag gelähmt im Bett, war verzweifelt und wurde seit Jahren mit Morphium beruhigt. Im Gegensatz zu Prof. Beheim versuchte Walter, den Patienten zu motivieren und ihm trotzdem die Wahrheit über seinen Zustand zu sagen. Und er fand Irene - als Frau von Kerster. Eine schwierige Konstellation für alle drei. Als das Experiment mit Kerster, das der Professor als ,,Vertrauen in den Lebensmut des Patienten" lobt und publizieren will, gelingt, fasst Friedel Walter den Entschluss, endlich reinen Tisch zu machen, und es kommt zum Verfahren ...
(NDR)
Länge: ca. 100 min.
Original-Kinostart: 16.02.1956 (DDR)
Cast & Crew
- Regie: Konrad Wolf
- Drehbuch: Karl-Georg Egel, Paul Wiens
- Musik: Joachim Werzlau
- Kamera: Werner Bergmann
- Schnitt: Friedel Welsandt