"Ferien in der Heimat" ist ein Reisefilm. Regisseur Jean-Marie Teno begibt sich nach Jahren der Abwesenheit in sein Heimatland Kamerun, er wiederholt im Film die Reise, die er als Kind während der Sommerferien machte. Noch einmal erlebt er Ferien in der Heimat. Von der Großstadt Jaunde nach Bandjoun, seinem Dorf. Dabei hinterfragt er in seinem Dokumentarfilm mit spitzer Ironie und Trauer den Entwicklungsbegriff, der in Afrika mit "tropischer" Modernität beschrieben wird. Alles, was aus Europa kommt, ist modern - alles, was heimisch und gleichzeitig archaisch ist, muss verschwinden. Nach den Gräueltaten der Sklaverei und der Kolonialherrschaft ist der afrikanische Kontinent mit einer anderen Art der Zerstörung konfrontiert, mit der Erziehung zum Minderwertigkeitskomplex. Im Bewusstsein der Menschen hinterlässt diese Erziehung eine Abhängigkeit von Europa. Diese Geisteshaltung etabliert in der Gesellschaft eine aufgestülpte Hierarchie, an deren unterem Ende der einfache Dorfbewohner steht.
(arte)
Cast & Crew
- Regie: Jean-Marie Téno
- Drehbuch: Jean-Marie Téno