Deutsche TV-Premiere: 07.06.1965 (ZDF)
Länge: ca. 165 min.
Luc Bondy gelingt es, in seiner Inszenierung die Geschichte der geographischen und menschlichen Irrfahrten des Dieners Figaro und seiner Geliebten Susanne in all ihren menschlichen Facetten auszuloten. Nachdem die Revolution ausgebrochen ist, fliehen Graf und Gräfin Almaviva in die Emigration. Figaro, der die Revolution mit vorbereitet hatte, und Susanne folgen ihnen. Alle müssen nun ihr luxuriöses Leben gegen eines nahe der Armut tauschen. Figaro trennt sich von Graf und Gräfin, macht sich mit einem Frisiersalon selbstständig und wird mehr und mehr zum Spießer. Als er Susanne das heißersehnte Kind verweigert, verlässt sie ihn. Inzwischen haben sich in der alten Heimat die revolutionären Wogen wieder geglättet, so dass Figaro auf das Schloss der Alamavivas zurückkehrt; dieses wurde mittlerweile zu einem Waisenhaus umfunktioniert, dessen Verwalter Figaro nun wird. Ihm folgen bald der greise Graf als Pensionär auf seinen Stammsitz, und auch Susanne kehrt zu Figaro zurück.
(ZDFtheaterkanal)
Eine meisterhafte Inszenierung in einer Spitzenbesetzung für ein eher selten gespieltes Stück. Im Rückgriff auf eine Komödienvorlage von Beaumarchais hat Ödön von Horvath 1936 sein Emigrationsdrama "Figaro lässt sich scheiden" geschrieben und das bekannte Personal ins Zeitlose verlegt.
Auch wenn der Schluss märchenhaft wirkt, so wird das Stück doch durch den Pessimismus des Figaro so nachhaltig grundiert, dass die versöhnliche Stimmung konterkariert wird. Dabei gelingt es Luc Bondy, die Geschichte der geographischen und menschlichen Irrfahrten des Dieners Figaro und seiner Geliebten Susanne in all ihren menschlichen Facetten auszuloten. Und er schafft es auch, das Stück, das man schon als unspielbar verloren glaubte, für die Bühnen wieder zu gewinnen: nicht zuletzt dank eines herausragenden Ensembles.
Auch wenn der Schluss märchenhaft wirkt, so wird das Stück doch durch den Pessimismus des Figaro so nachhaltig grundiert, dass die versöhnliche Stimmung konterkariert wird. Dabei gelingt es Luc Bondy, die Geschichte der geographischen und menschlichen Irrfahrten des Dieners Figaro und seiner Geliebten Susanne in all ihren menschlichen Facetten auszuloten. Und er schafft es auch, das Stück, das man schon als unspielbar verloren glaubte, für die Bühnen wieder zu gewinnen: nicht zuletzt dank eines herausragenden Ensembles.
(ZDFtheaterkanal)
Cast & Crew
- Regie: Luc Bondy, Volker Weicker
- Buchvorlage: Ödön von Horvath