Am 10. und am 24. April wählt Frankreich sein neues Staatsoberhaupt für die kommenden fünf Jahre. Zudem hat das Land seit dem 1. Januar und bis zum 30. Juni 2022 die EU-Ratspräsidentschaft inne. Der Hintergrund, vor dem die Präsidentschaftswahlen in diesem Jahr stattfinden, ist komplex: Der Ukraine-Krieg vor den Toren der Europäischen Union und die Bedrohung durch Russland zwingen die EU, ihre Verteidigungs- und Sicherheitspolitik zu überdenken. Der Klimawandel, dessen gravierende Folgen in alarmierenden Studien jeden Tag deutlicher sichtbar werden, belegt die Untätigkeit der Regierenden. Die steigenden Energiepreise schwächen die Wirtschaft, fördern die Inflation - und machen die schwindende Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger zu einem zentralen Thema in Frankreich und Europa. Die Migrationskrise, die das Asylsystem vor allem in den südeuropäischen Mitgliedstaaten der Europäischen Union an die Belastungsgrenze brachte und an der östlichen Außengrenze der EU vom belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko instrumentalisiert wurde, spaltet die Gesellschaften zutiefst und treibt Wählerinnen und Wähler in ganz Europa dazu, rechtsextremen Parteien ihre Stimme zu geben. Welche Antworten erwarten die Europäerinnen und Europäer auf diese wichtigen politischen Fragen vom nächsten Bewohner oder der nächsten Bewohnerin des Elysée-Palastes? Welche Rolle soll Frankreich in Europa spielen? In einer von Marie Labory moderierten Talkrunde lässt ARTE vier repräsentative Gäste aus der europäischen Zivilgesellschaft zu Wort kommen, um am Abend des zweiten Wahlgangs die Geschehnisse einzuordnen.
(arte)
Länge: ca. 60 min.
Deutsche TV-Premiere: 24.04.2022 (arte)