Freud und Leid des Rentnerlebens

Das Ende des Berufslebens und damit der Beginn des Rentnerdaseins berührt unterschiedliche Aspekte. Das Verhältnis zur bisherigen Arbeit spielt ebenso eine Rolle, wie die verbleibenden finanziellen Möglichkeiten, der soziale Status und die Veränderung der ganz persönlichen Lebensverhältnisse. Der Dokumentarfilm begleitet die knapp 60-jährige Werbefachfrau Jeanne, die sich auf das Rentnerdasein vorbereiten soll. Daran hatte sie noch gar nicht gedacht ... Und so breitet sie auf dem Fußboden ihre Gehaltszettel, Fotos und alle möglichen Verwaltungsdokumente aus. "Eines Tages bekommt man ein Schreiben, in dem das ganze Berufsleben Jahr für Jahr auf einer einzigen Seite zusammengefasst ist: 40 Jahre, 40 Zeilen. Mit erschreckenden Fragen wie,Was haben Sie im März 1977 gemacht? Und im April 1986?' Wie soll ich das wissen? Ich bemühe mich, Anhaltspunkte zu finden, suche in meinen Unterlagen und stelle mir alle möglichen Fragen. Doch dabei ist mir nicht recht bewusst, dass sich jetzt das letzte Kapitel meines Lebens ankündigt", sagt sie. Jeanne fragt sich, wer etwas über ihr Leben, über die Zeiten, in denen sie nicht erwerbstätig war, weiß. Welche Abschläge sind bei Lücken zu erwarten? Und wie hoch fallen diese Abschläge in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern aus? Wie werden die Renten finanziert? Warum sagt man, es sei kein Geld mehr in den Kassen? Bedeutet die Rente, dass man zum alten Eisen zählt? Oder ist der Ruhestand ein Zustand unerwarteter Freiheit. Sind Rentner eine eigene soziale Schicht? Welchen Wert misst die Gesellschaft der Rente bei? Ist sie ein Recht, ein Geschenk oder eine Erniedrigung? Von der Kamera auf ihren Erkundungen begleitet, trifft Jeanne Fachleute und Verantwortliche des Rentensystems. Nach und nach stellt sie sich auf ihr Leben als zukünftige Rentnerin ein.