6. Juni 1944: Die Alliierten landen in der Normandie und von Paris fährt kein Zug mehr ab. So treffen auf dem Bahnhof St. Lazare der 14-jährige Michel, der gerade einen Preis beim Pianistenwettbewerb gewonnen hat, seine Mutter und die lebenslustige Yvette aufeinander. Mit von ihr "organisierten" Fahrrädern begeben sie sich auf die Heimreise. Es werden fünf Tage voller Glück - aber auch großer Gefahr. Frankreich am 6. Juni 1944, dem Tag der Landung der Alliierten. Der 14-jährige Michel (Matthieu Rozé) möchte nach seinem Wettbewerb am Pariser Konservatorium gemeinsam mit seiner Mutter Marcelle (Annie Girardot) in seine Heimatstadt Saint-Lô zurückkehren. Doch vom Gare St. Lazare fahren keine Züge mehr, erklärt ihnen eine junge schwangere Frau. Yvette (Sabine Azéma), die - wie sich herausstellt - nicht schwanger, aber Mitglied der Resistance und jüdischer Abstammung ist, entpuppt sich als vitale, lebenslustige Frau mit beachtlichen schauspielerischen Qualitäten. So "organisiert" sie pfiffig Fahrräder, mit denen die drei sich auf den Heimweg begeben. Auf dem Weg durch die malerische Landschaft der Ile-de-France verliebt sich Michel in Yvette, während die beiden Frauen sich herzlich anfreunden. Doch schon bald gerät das Trio in gefährliche Situationen, da genau auf seiner Route die Front zwischen deutschen und alliierten Truppen verläuft. Bei einer Begegnung mit amerikanischen Soldaten macht der Junge aber auch erste Bekanntschaft mit der ihm völlig unbekannten Jazz-Musik. Als Michel und Yvette gerade noch mit heiler Haut direkten Kampfhandlungen entkommen können, lassen sie ihren Gefühlen in der ersten Erleichterung spontan freien Lauf. So werden für Michel diese fünf Tage im Juni prägend für sein ganzes Leben. Der bekannte französische Komponist Michel Legrand, der für etwa 200 Filmproduktionen die Musik schrieb und drei Oscars gewann, verarbeitete in seiner einzigen Regiearbeit persönliche Erlebnisse. In seinem mit Charme und von leichter Hand inszenierten Film erzählt er von der ersten Liebe in jenen letzten Tagen des Krieges, die geprägt sind von der Vorfreude auf dessen Ende. Zur atmosphärischen Leichtigkeit trägt die sanfte Landschaft der Ile-de-France ebenso bei wie die berührende Spielfreude des darstellerisch vorzüglichen Trios, zu dem neben dem Darsteller des jungen Michel, Matthieu Rozé, Annie Girardot und Sabine Azéma gehören.
(MDR)
Länge: ca. 97 min.
Cast & Crew
- Regie: Michel Legrand
- Drehbuch: Benjamin Legrand, Michel Legrand, Pierre Uytterhoeven
- Produktion: Christian Charret, Cyril de Rouvre, Isabelle Rondon, Philippe Modave
- Musik: Michel Legrand
- Kamera: Jean-Yves Le Mener
- Schnitt: Jean Ravel
- Szenenbild: Bernard Léonard
- Maske: Thierry Lécuyer
- Regieassistenz: Patrick Jaquillard
- Ton: Paul Bertault
- Stunts: Daniel Breton