Lenin ist ein verwirrender Fall. Noch bevor er im Oktober 1917 den Sieg davontrug, tat sich der Revolutionär als Orakel hervor: Der bolschewistische Volksaufstand, den er lange gefordert hatte, fand statt und war von Erfolg gekrönt. Sein Triumph veränderte die Welt, und Lenin ging als legendärer Visionär in die Geschichte ein. Es scheint, als hätte Lenin alles vorhergesehen und von Anfang an richtig geplant. "Good Bye, Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin" will dieses Heldenbild hinterfragen. Um zu verstehen, warum Lenin an die Macht geriet, muss man die Revolution selbst genauer betrachten. Denn sie war vor allem eine willkürliche, unkontrollierbare Abfolge von Ereignissen, in der alles ungewiss war und die alles mitriss, was sich ihr in den Weg stellte … Zusammen mit dem Historiker und Russlandexperten Marc Ferro und Michel Dobry, Experte für politische Krisen, löst der Film die letzten Rätsel der russischen Oktoberrevolution. Lenin erscheint wie viele andere von den Ereignissen überwältigt und autoritätslos gegenüber seinen Truppen. Er segelte auf Sicht, war oft abwesend und musste vielen unerwarteten Wendungen machtlos zusehen. Und nur indem er eine solche Wendung schließlich zu seinem Vorteil nutzt, kommt er in letzter Sekunde doch noch ans Ziel …...
(arte)
2017 jähren sich die russische Februar- und Oktoberrevolution zum 100. Mal. ARTE widmet den einschneidenden historischen Ereignissen einen ganzen Abend mit dem Programmschwerpunkt "Revolution in Russland".
(arte)
Länge: ca. 94 min.
Deutsche TV-Premiere: 28.02.2017 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Cédric Tourbe