Hedy Lamarr war eine der größten Hollywood-Diven, aber erlebte später einen tiefen persönlichen Abstieg. Und sie war eine intelligente Frau, die eine militärische Erfindung machte: eine Fernsteuerung von U-Boot-Torpedos ... - Ein unterhaltsames, spannendes Dokumentarfilm-Porträt der Regie-Brüder Donatello und Fosco Dubini. Wie Marlene Dietrich, Greta Garbo und Ava Gardner steht Hedy Lamarr für das große amerikanische Kino der 1940er Jahre. Doch ihr Name ist auch mit einer wichtigen militärischen Erfindung verbunden: mit einer Fernsteuerung von U-Boot-Torpedos ("Frequency Hopping"), die heute Bestandteil drahtloser Telekommunikation ist. Die 1914 in Wien geborene Schauspielerin Hedwig Maria Kiesler wurde durch ihre laszive Rolle in dem tschechoslowakischen Film "Extase" bekannt, floh 1937 nach Amerika und wurde dort sofort von Louis B. Mayer entdeckt. Unter dem glamourösen Pseudonym Hedy Lamarr startete sie eine kometenhafte Karriere in über 25 Hollywoodfilmen. Dabei kontrollierte Metro-Goldwyn-Mayer ihr Bild in der Öffentlichkeit und inszenierte sie als Leinwandgöttin, später als Sexbombe. Bereits in den Dokumentarfilmen über die Schauspielerin Jean Seberg (1995) und den postmodernen Autor Thomas Pynchon (2001) hatten Donatello und Fosco Dubini ihr Gespür für Populärkultur und die Beziehungen zwischen Europa und Amerika bewiesen. In dem biografischen Kino-Dokumentarfilm "Hedy Lamarr - Geheimnisse eines Hollywood-Stars" porträtieren die Dubini-Brüder und Barbara Obermaier mit Bild- und Textreflexionen sowie Interviews das turbulente Leben des Stars und das Studiosystem Hollywoods der 1930er und 1940er Jahre. Und sie setzen Hedy Lamarrs 1942 patentierte Erfindung in Beziehung zu dem ständigem Wechsel der Rollen im Leben und in den Filmen der Diva. Donatello Dubini, 1955 in Zürich geboren, studierte von 1975 bis 1977 an der Filmakademie in Wien, später Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft an der Universität Köln. Sein Bruder Fosco Dubini, 1954 in Zürich geboren, studierte von 1975 bis 1981 ebenfalls Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft an der Universität Köln und unterrichtet zurzeit an der Ecole Supérieure d'Art Visuel in Genf. Die Dubini-Brüder drehen seit 1978 gemeinsam Dokumentarfilme ("Das Verschwinden des Ettore Majorana", "Klaus Fuchs - Atomspion") und Spielfilme ("Ludwig 1981", "Die Reise nach Kafiristan"). 1987 erhielten sie den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, 1990 den Bayerischen Filmpreis. Barbara Obermaier, 1965 in Bad Reichenhall geboren, studierte Slawistik, Romanistik, Kunstgeschichte und Medienwissenschaft in Frankreich, Österreich und Deutschland.
(3sat)
Cast & Crew
- Regie: Donatello Dubini, Fosco Dubini, Barbara Obermaier
- Drehbuch: Donatello Dubini, Fosco Dubini, Barbara Obermaier
- Produktion: Tre Valli Zürich, Dubini Filmprod., Obermaier Filmprod., MI Films, Donatello Dubini, Fosco Dubini, Barbara Obermaier, Monique Indra, Cardo Dubini
- Kamera: Donatello Dubini
- Schnitt: Fosco Dubini, Donatello Dubini