Im Dritten Reich diente die Homosexualität des SA-Führer Ernst Röhm als Vorwand, um die Ermordung von Hitlers Kontrahenten zu rechtfertigen. Gänzlich unbescholtene Männer und Frauen wurden von den Nazis aufgrund ihrer sexuellen Orientierung eingekerkert, gequält, getötet. Dennoch sind für viele Rechtsradikale deutsche Gesinnung und Schwulsein kein Widerspruch. Neonazi Michael Kühnen meint sogar, dass schwule Männer die besseren Kämpfer seien. Ex-Neonazi Bernd Ewald Althans saß wegen Leugnung des Holocausts im Knast und organisiert heute Schwulen-Partys in Berlin. André ist Skinhead, schwul und wird von seinen rechten Gesinnungsgenossen toleriert. In seinem Film "Männer, Helden, schwule Nazis" porträtiert Rosa von Praunheim Menschen, die offen rechts sind, Aussteiger, die von ihrer Faszination für Uniformen und Männerrituale erzählen. Er blickt aber auch zurück und berichtet von den schwulen Nazis von gestern. "Für manche Zuschauer wird es schockierend sein, dass ich in meinem Film selbst nicht Stellung nehme, dass ich schwule Neonazis nicht als Monster darstelle, sondern als Menschen, die einen großen Widerspruch leben", so der Autor.
(WDR)
Länge: ca. 80 min.
Deutscher Kinostart: 16.02.2005
Cast & Crew
- Regie: Rosa von Praunheim
- Drehbuch: Rosa von Praunheim
- Produktion: Rosa von Praunheim
- Kamera: Lorenz Haarmann
- Schnitt: Stefan Kobe