Originalpremiere: 1994
Deutsche TV-Premiere: 08.11.1994 (S3)
FSK 6
Nach der Scheidung der Eltern zieht die elfjährige Nina gemeinsam mit ihrer Mutter Birgit aufs Land. Dort gerät das Mädchen, zunächst unbemerkt von der Mutter, unter den Einfluss einer fanatischen Sekte: der "Legion der Heiligen Engel". Ninas Verhalten ändert sich: Gepeinigt vom apokalyptischen Engel- und Dämonenglauben der Sekte versucht sie, die Seele ihrer "sündigen" Mutter zu retten. Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht die elfjährige Nina mit ihrer Mutter Birgit aufs Land. Die Mutter scheint keinerlei Anpassungsschwierigkeiten zu haben, das schüchterne Mädchen aber fühlt sich isoliert. Erst nachdem Nina in eine Jugendgruppe eingetreten ist, findet sie Anschluss, Geborgenheit und Anerkennung. Ninas neue Religionslehrerin, die die Gruppe leitet, und der Dorfpfarrer gehören der Sekte der "Legion der Heiligen Engel" an, die ihre Mitglieder zu fanatischer Frömmigkeit erzieht und sie auf den entscheidenden Kampf zwischen Dämonen und Engeln martialisch vorbereitet. In Nina wird die Vorstellung eingepflanzt, ihre Mutter lebe in Sünde. Als man ihr einredet, ein schwarzes Kätzchen, das die Mutter ihrer Tochter geschenkt hatte, gehöre zu den Geschöpfen, die den Dämonen als "Durchstrahler" dienen, tötet Nina das Tier. Doch die Mutter ist nicht gerettet, im Gegenteil - sie verbietet Nina, weiterhin zu den Gruppentreffen der Pfadfinder zu gehen. Nina verliert völlig das Vertrauen in Birgit. Auch ihre beste Freundin Miriam wird von der Lehrerin als von den Dämonen besessen erklärt, die bereits ihre Mutter befallen haben. Für Nina steht fest: Nur der Tod Miriams kann ihre Mutter davor retten, für ewig verloren zu sein. Inspiriert von einem authentischen Fall aus dem süddeutschen Raum entwirft der damals knapp 30-jährige Drehbuchautor und Regisseur Hans-Christian Schmid in seinem Aufsehen erregenden Spielfilmerstling eine schonungslose Parabel auf die Verführbarkeit durch Religion und Sektentum. An der Spitze des grandiosen Schauspielerensembles stehen neben der blutjungen Debütantin Aline Metzner Katja Riemann und Hannelore Hoger. Seine Uraufführung erlebte "Himmel und Hölle" am 8. November 1994 bei den Internationalen Hofer Filmtagen. "Ich möchte zeigen, wie ein Kind dem Einfluss der Eltern entrissen wird und sich einer Sekte anschließt, einer Gruppe, in der es einfach ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden ... (und) die Protektion durch himmlische Mächte für ihre Mitglieder verspricht", so Hans-Christian Schmid über seinen Film.
(BR Fernsehen)