200 Kilometer südöstlich von Antofagasta, auf dem Cerro Paranal mitten in der chilenischen Atacama-Wüste, entstand nach über zehn Jahren Bauzeit die größte Sternwarte der Welt. Das VLT-Observatorium der Europäischen Forschungsgemeinschaft ESO gilt als eines der wichtigsten Wissenschaftsvorhaben des anbrechenden Jahrtausends. Vier riesige Spiegelteleskope mit einem Gewicht von je 430 Tonnen und einer Zielgenauigkeit von einer Bogensekunde - das entspricht dem Zehntel eines Haardurchmessers, das man auf Armlänge anpeilt - eröffnen der Menschheit bisher nicht vorhandene Möglichkeiten zur Erforschung des Alls. Das VLT hat eine optische Auflösung, die es erlaubt, einen Menschen auf dem Mond zu erkennen. Damit übertrifft das eine Milliarde Mark teure VLT die Leistung des bislang führenden amerikanischen Weltraumteleskops Hubble um das Zehnfache. Das VLT ist eine spektakuläre Zeitmaschine. Da das Licht sich nicht schneller ausbreiten kann als mit der Geschwindigkeit von 300.000 Kilometern pro Sekunde, blickt, wer ein 300.000 Kilometer entferntes Objekt ansieht, eine Sekunde in die Vergangenheit zurück. Das VLT lässt die Forscher jedoch Milliarden Jahre in die Geschichte der Entstehung des Weltalls zurückblicken. Die Kosmologen erwarten sich sogar Aufnahmen aus der Geburtszeit des Alls, von der Entstehung der Galaxien, vom Ursprung der Welt. Sie wollen an die Wurzeln der Erkenntnis herangehen. Es sind die alten Fragen der Menschheit, die das Riesenteleskop auf dem Cerro Paranal zu beantworten helfen soll: Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir?
Es sind überwiegend junge Wissenschaftler, die in der Einsamkeit der chilenischen Wüste arbeiten: eine verschworene internationale Gemeinschaft, die jede Nacht auf Entdeckungsreise in bislang ungesehene Welten geht. Eine einzigartige Atmosphäre umgibt diesen Ort, die jeden in den Bann schlägt, der ihn betritt.
Es sind überwiegend junge Wissenschaftler, die in der Einsamkeit der chilenischen Wüste arbeiten: eine verschworene internationale Gemeinschaft, die jede Nacht auf Entdeckungsreise in bislang ungesehene Welten geht. Eine einzigartige Atmosphäre umgibt diesen Ort, die jeden in den Bann schlägt, der ihn betritt.
(3sat)
Weiterer Titel: Himmlische Aussichten: Cerro Paranal
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 17.11.2001 (arte)
Cast & Crew
- Regie: Ebbo Demant